Ohne Konzept darf Regenwasser nicht in die Wiesent fließen

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Ein Schreiben des Landratsamts Forchheim, das ursprünglich an die Gemeinde Weilersbach ging, sorgte für Aufregung bei den Verbandsräten des Zweckverbands zur Abwasserbeseitigung der Ehrenbach-Weilersb...

Ein Schreiben des Landratsamts Forchheim, das ursprünglich an die Gemeinde Weilersbach ging, sorgte für Aufregung bei den Verbandsräten des Zweckverbands zur Abwasserbeseitigung der Ehrenbach-Weilersbach-Gruppe.

Denn das Amt forderte darin bis zum März diesen Jahres ein Sanierungs- und Umsetzungskonzept für den Regenwasserkanal im Weilersbacher Ortsteil Reifenberg. Dies deshalb, weil die wasserrechtliche Genehmigung zur Einleitung von Niederschlags- und Straßenwasser in den Vorfluter der Wiesent nach 20 Jahren zum 31. Dezember diesen Jahres ausläuft. Ursprünglich war dies der Abwasser- und Regenwasserkanal der Gemeinde Weilersbach. Als der Abwasserzweckverband in den 1990er Jahren einen reinen Schmutzwasserkanal zur Entwässerung von Reifenberg baute, musste er den alten Kanal mit übernehmen, um das Regenwasser im Trennsystem entsorgen zu können. Deshalb ist nun auch nicht die Gemeinde Weilersbach, sondern eben der Abwasserzweckverband für Konzepterstellung und Sanierungsmaßnahmen zuständig.

Bis zum März konnte allerdings ein entsprechendes Konzept nicht erstellt werden, da dies ein Ingenieurbüro machen muss. Inzwischen wurde das Büro Weyrauther damit beauftragt. Letzte Frist zur Vorlage des Konzepts ist nun der 30. September. Verbandsrat Anton Dennerlein konnte nur mit dem Kopf schütteln.

Wasserrecht nötig

"Seit 1000 Jahren läuft das Regenwasser dort den Berg runter, was wollen wir da machen?", fragte er in die Runde und schob hinterher: "Ich frage mich, wieso nun so ein Schreibtischtäter daher kommt und was aufbauscht, denn das ist das ganz normale Regenwasser, an dem wir nichts gemacht haben." Verbandsvorsitzender Johannes Schnitzerlein betonte jedoch, dass man ein Wasserrecht brauche, um das Regenwasser in die Wiesent einzuleiten. Bei der Verabschiedung des Haushaltsplanes wurde über die weitere Erschließung von Baugebieten in den Gemeinden Weilersbach und Kirchehrenbach diskutiert. Diese könne man sich laut Denzler in der bisherigen Form so nicht mehr leisten. Denn für die Erschließung des Baugebiets Hutweide in Kirchehrenbach hatte der Verband 205 000 Euro, für Reifenberg-Ost 129 000 Euro, für das Gewerbegebiet in Kirchehrenbach 149 000 Euro und für das Nahversorgungszentrum in Weilersbach 124 000 Euro draufgezahlt.

Für Letzteres brauchte man auch noch ein Pumpwerk. Würde man hier kostendeckend kalkulieren, müsste die Anschlussgebühr auf etwa 70 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche angehoben werden. "Die Neuen kriegen einen Anschluss zum alten Preis obwohl die Baukosten enorm gestiegen sind. Bastian Holzschuh rechnete vor, dass ein durchschnittliches Haus 4000 Euro mehr an Anschlussgebühren kosten müsste. "Der Zweckverband wird das irgendwie umlegen müssen", so Holzschuh. "Das schlägt sich definitiv in den Gebühren nieder", so Gebhardt, der fragte, was denn dagegen spräche, wenn der Verband Schulden mache. "Abwasser ist eine kostendeckende Einrichtung", so Denzler. In den beiden Gemeinderäten soll eine Lösung gefunden werden, damit künftig Bau- und Gewerbegebiete ausgewiesen werden können.