Oberngrub — Im Heiligenstadter Ortsteil Oberngrub wird die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau großgeschrieben, ohne dass es irgendwann einmal einer Quotenregelung bedurft hä...
Oberngrub — Im Heiligenstadter Ortsteil Oberngrub wird die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau großgeschrieben, ohne dass es irgendwann einmal einer Quotenregelung bedurft hätte. Das konnte der Besucher der Jahreshauptversammlung der freiwilligen Feuerwehr auf den ersten Blick feststellen; denn die Zahlen der uniformierten weiblichen und männlichen Mitglieder hielten sich die Waage.
Kommandant Alexander Hattel skizzierte in seinem Jahresbericht die praktizierte Gleichberechtigung: Die aktuell 101 Mitglieder teilen sich in 33 Männer und 30 Frauen in der aktiven Wehr auf, 38 sind passive Vereinsmitglieder. Im vergangenen Jahr waren keine Einsätze zu verzeichnen gewesen. Bei neun Übungen, die laut Hattel allerdings oftmals nur sehr schwach besucht waren, hielten sich die Aktiven fit.
Außerdem stellten sie sich einer Leistungsprüfung "Wasser" und einer Prüfung in "Technische Hilfeleistung".
Kreisbrandinspektor Friedrich Riemer kritisierte den schlechten Besuch der Übungen: "Das genügt in keiner Weise dem Anspruch der Feuerwehren, im Notfall einen fundierten und qualifizierten Dienst leisten zu können." Vizelandrat Johann Pfister (BBL) trat recht energisch dem Vorwurf eines Feuerwehrveteranen entgegen, der den "Herren da oben" ein gerüttelt Maß an Mitschuld an dem Mangel an Nachwuchs bei der Wehr vorgeworfen hatte.
An dieser Entwicklung tragen seiner Meinung vor allem die veränderten Lebensbedingungen der Jugendlichen auf dem Lande eine Mitschuld. Für vieles hätten sie weitere Wege zurückzulegen als früher. Dem pflichtete Bürgermeister Helmut Krämer (Einigkeit) bei.
Man dürfe nicht alles schlechtreden, gebe es doch bei den meisten seiner 17 Feuerwehren in Heiligenstadt gute Beispiele dafür, wie man beizeiten durch besonderes Bemühen und spezielle Aktionen den Feuerwehrnachwuchs aktivieren könne. Rathaus und Marktgemeinderat trügen ihren Teil dazu bei, indem die Gemeinde für das Feuerwehrwesen über 500 000 Euro im Haushalt vorsehe.
Friedrich Stöcklein und Helmut Vogel wurden für 40 Jahre aktiven Dienst mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Sie bekamen auch einen Gutschein für einen kostenlosen Aufenthalt in Bayerisch Gmain.
fra-press