Nur ein Drittel durfte auf die Floße

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Die Stadt Wallenfels und die örtlichen Geschäfte mussten im vergangenen Jahr aufgrund der Trockenheit wieder auf zahlreiche Floßfahrten verzichten, was zu finanziellen Verlusten führte. Foto: Archiv/Michael Wunder
Die Stadt Wallenfels und die örtlichen Geschäfte mussten im vergangenen Jahr aufgrund der Trockenheit wieder auf zahlreiche Floßfahrten verzichten, was zu finanziellen Verlusten führte. Foto: Archiv/Michael Wunder

Nach einem weiteren trockenen Jahr macht sich das Wallenfelser Gremium Gedanken über seinen Tourismusmagneten.

Die Stadt Wallenfels will beim Flößen neue Wege gehen. In der Stadtratssitzung gab es neben den Rückblicken auch Überlegungen für die Zukunft. Die zuständige Mitarbeiterin, Ines Simon-Graf, ging in ihrer Präsentation auf die sieben durchgeführten Floßfahrten ein.

Bei 6000 Buchungen konnten nur 2191 Gäste das Flößen in diesem Jahr wahrnehmen. Die abgesagten Teilnehmer zeigten größtenteils Verständnis für die Absagen wegen des fehlenden Wassers. Durch die Unsicherheit springen vorwiegend große Gruppen ab.

Die Tendenz gehe daher zu kleineren Gruppen und Einzelreisen, sagte Ines Simon-Graf. Sie bedauerte, dass durch den Wassermangel die Planungssicherheit fehlt. Ihren Worten nach wurde versucht, Alternativen anzubieten, die teilweise auch wahrgenommen wurden.

Im kommenden Jahr will man die Aufenthaltsdauer der Besucher steigern. Das Programm soll spezifischer für die Zielgruppen aufgebaut werden. Für 2020 liegen bereits Anmeldungen vor.

Tourismusbeauftragte Sandra Heinz zeigte den Stadträten die Geschehnisse im Bereich Tourismus im Oberen Rodachtal auf. Obwohl die genauen Zahlen noch nicht vorliegen, rechnet sie mit einer Steigerung der Gästezahlen. Ausschlaggebender Punkt hierfür sei das Hotel in Steinwiesen, welches wieder einen guten Zulauf verzeichne.

Völlig verändert habe sich das Buchungsverhalten der Gäste; über herkömmliche Kataloge meldeten sich die wenigsten Besucher an, die meisten Anmeldungen gingen online ein, stellte Heinz fest. Künftig müsse bei einigen Vermietern die Qualität der Zimmer erhöht werden. Die Führungen "Walderlebnis" würden vorwiegend von einheimischen Bürgern angenommen, der Anteil der Urlauber dabei sei überschaubar. Für 2020 soll das Angebot, speziell der geführten Wanderungen, weiterentwickelt und ausgebaut werden.

Lösungen werden gesucht

Bürgermeister Jens Korn (CSU) bedauerte, dass in diesem Jahr wieder viele Floßfahrten abgesagt werden mussten. Es werde überlegt, künftig zumindest einen Teil des Wassers aus alten Floßteichen einzubeziehen. Um kurzfristige Lösungen anzubieten, müssten viele Aspekte unter einen Hut gebracht werden. Deshalb soll unter der Leitung von Landrat Klaus Löffler (CSU) ein runder Tisch einberufen werden. "Man sieht, dass es wichtig war, zwei Profis einzustellen, die eine überzeugende Basisarbeit leisten", sagte der Bürgermeister.

Im Schnelldurchlauf ging der Bürgermeister zusammen mit Geschäftsführer Frank Jakob auf die laufenden Projekte ein. Das Fremdwasser im Kanal soll reduziert werden, wofür die Ausschreibungen der Planungen laufen. Das Nebengebäude des Schulhauses in Wolfersgrün wird noch in diesem Jahr zurückgebaut. Für das Gebäude am Marktplatz 4 soll eine Musterfassade angebracht werden. "Das benötigte Gerüst steht bereits, bei der Lieferung des Materials gab es Verzögerungen, weshalb es sich noch etwas verschiebt", sagte der Bürgermeister.

Für den Abriss des Gebäudes für das neue Feuerwehrhaus in Wallenfels wurden entsprechende Vorarbeiten ausgeführt. Entgegen der ursprünglichen Planung wird auf eine Außentür bei der Sanierung der Turnhalle verzichtet.

Bewegung gibt es auch bei der Neugestaltung des Freiplatzes neben der Schützenstraße 7. Für die Kellerstraße 12 wurde der Förderantrag der Regierung vorgelegt, man wartet nun auf einen Bescheid für den vorzeitigen Baubeginn. Die Planungen der Straßensanierung in Geußer sind fertig, diese liegen mittlerweile der Regierung vor.