Noch kein Licht in Sicht

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Zum vierten Mal stand die Beleuchtung des Fuß- und Radweges am Simon-Rabl-Weg nach Dechsendorf auf der Tagesordnung des Heßdorfer Gemeinderats. Die Firma Bayernwerk bot die Erweiterung mit einer LED-B...

Zum vierten Mal stand die Beleuchtung des Fuß- und Radweges am Simon-Rabl-Weg nach Dechsendorf auf der Tagesordnung des Heßdorfer Gemeinderats. Die Firma Bayernwerk bot die Erweiterung mit einer LED-Beleuchtung zum Gesamtpreis von rund 65 500 Euro an, der anteilig auf Heßdorf und Erlangen umzulegen wäre. Außerdem sei eine Vereinbarung über die Unterhalts- und Betriebskosten zu treffen.

Im Juli teilte der Erlanger Oberbürgermeister der Gemeinde Heßdorf mit, dass der zuständige Ausschuss im Erlanger Rathaus eine positive Empfehlung treffen werde. Allerdings würde die Stadt den Fuß- und Radweg im naturnahen Bereich nicht beleuchten, da bei selbstständigen Fuß- und Radwegen ohne öffentlichen Kfz-Verkehr zumeist keine außergewöhnlichen Verkehrsgefährdungen vorhanden seien und aus Gründen des Umwelt- und Naturschutzes ein künstlicher Lichteintrag vermieden werden soll. Die Stadt würde die vier Lampen auf ihrer Gemarkung nur errichten, wenn die Gemeinde Heßdorf auch bereit sei, ihre Lampen mit Bewegungsmeldern und einer Nachtabschaltung auszurüsten.

Nach den Berechnungen des Bayernwerkes verursache dies Mehrkosten von rund 2500 Euro, erklärte Bürgermeister Horst Rehder (BB), und demgegenüber stünde eine Stromersparnis von etwa 80 Euro pro Jahr. Das Bayernwerk empfahl deshalb, auf die Bewegungsmelder zu verzichten und stattdessen die Beleuchtung zwischen 22 und 7 Uhr nur mit halber Kraft leuchten zu lassen.

Verärgert über Bevormundung

"Wie kommen die in Erlangen eigentlich dazu, uns vorschreiben zu wollen, wie wir unsere Lampen ausrüsten?", fragte Axel Gotthardt (FW). Nachdem aus dem Gremium der Vorschlag kam, auf die Erweiterung der Beleuchtung zu verzichten, erklärten Verwaltungsleiter Martin Hofmann und der Bürgermeister, dass die Sache nicht so einfach sei. Der Radweg habe auch eine überörtliche Bedeutung, und aus dem Seebachgrund würden viele Bürger mit dem Rad zu ihrem Arbeitsplatz nach Erlangen fahren. "Wir haben auch eine Fürsorgepflicht, und der müssen wir nachkommen", fügte Rehder an. Nach einigem Hin und Her schloss sich die Mehrheit seinen Argumenten an, nun soll er mit dem Erlanger Oberbürgermeister nachverhandeln. "Wenn die Stadt nicht mitmacht, dann machen wir halt die Beleuchtung nur bis zur Gemeindegrenze, und die Dechsendorfer werden sich schon zu wehren wissen, wenn ihr Stück dunkel bleibt", hieß es abschließend im Gremium.