Seit drei Jahren warten Sebastian Hofmann und Jasmin Dean darauf, die Alte Schäferei sanieren zu können. Sie wollen sie sogar der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Dominic Buckreus
Geduld brauchen Sebastian Hofmann und seine Lebensgefährtin Jasmin Dean. Das wiederholen sie mehrmals. Und diese Geduld wird seit drei Jahren auf die Probe gestellt. Im Januar 2014 haben sie die Alte Schäferei Heinach-Hof an der A 73 erworben. Das historische Gebäude wollen sie sanieren und sogar wieder darin wohnen. Doch bis jetzt konnten sie nicht viel dafür tun.
Die Fördergelder lassen auf sich warten - vor allem die Zuschüsse aus dem Entschädigungsfonds. Sie stellen den größten Anteil der Förderung. Insgesamt sollen die Kosten der Sanierung im hohen sechsstelligen Bereich liegen. Nur für ein Bauvorhaben in dieser Höhe könne diese Förderung beantragt werden, erklärt Hofmann.
"Wir hängen ein bisschen in der Luft", sagt er. Wann die Alte Schäferei wieder in neuem Glanz erstrahlt, kann er noch nicht sagen. Zwar habe sich der zuständige Referent des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Ulrich Kahle, sehr für die beiden eingesetzt, sagt Jasmin Dean. Doch Erfolg hatte er damit noch nicht. Alle möglichen Begründungen habe das Amt im Laufe der Jahre angegeben, warum es mit dem Zuschuss noch nicht klappt. Hauptsächlich aber, weil das Amt unterbesetzt sei, sagt Jasmin Dean.
Ein gutes Signal kam immerhin am 31. Mai aus Lichtenfels: Der Hauptausschuss der Stadt genehmigte einen Zuschuss im niedrigen fünfstelligen Bereich für die Alte Schäferei. Und das Amt für Ländliche Entwicklung in Oberfranken habe eine Förderung zumindest fest zugesagt, erklärt Hofmann.
Das Gebäude in seiner heutigen Form erbaute Abt Gregor Stumm im Jahr 1753. Vieles hat bis heute überlebt. Das ist eines der "Highlights" für Hofmann. Die Schäferei gehörte einst zum Kloster Banz, bis sie 1803 im Zuge der Säkularisierung in private Hände überging und bis in die 1980er bewohnt war.
Im Sommer 1977 wäre aber beinahe das Ende des Gebäudes gekommen. Ein schweres Gewitter brachte einen Teil des Daches und Obergeschosses zum Einsturz. Das Landratsamt wollte das Gebäude komplett abreißen lassen, da es davon ausging, dass das Haus nicht mehr unter Denkmalschutz steht. Ein Strommast im Dachgeschoss verhinderte dies aber zunächst, und das Amt für Denkmalpflege hatte Zeit zum Handeln. Seitdem steht das baufällige Haus wieder unter historischem Schutz und bekam ein Notdach.
Bewohnbar machen
Mit diesem haben die beiden Hausbesitzer bisher am meisten zu kämpfen. Immer wieder müssen sie es reparieren, weil es sonst hereinregnet. Eine "Flickschusterei" nennt es Hofmann.
Den eingestürzten und abgerissenen Bereich von damals wollen die beiden wieder aufbauen. Dort wollen sie dann auch wohnen - im Stil der heutigen Zeit. Den Rest des etwa 200 Quadratmeter großen Hauses wollen sie sanieren. "Es soll so original wie möglich bleiben", betont Hofmann.
Für den historischen Teil haben sie bereits einige Ideen. Zum Beispiel wollen sie ihn hin und wieder öffentlich zugänglich machen, etwa für Schulklassen. Beim Ausräumen haben sie viele alte, teils historische Gegenstände entdeckt. Diese wollen Hofmann und Dean im Haus ausstellen. "Jeder, der Interesse hat, darf rein", verspricht Hofmann. Und das Interesse sei bereits jetzt sehr groß, sagt seine Lebensgefährtin.
An der Scheune nebenan haben die beiden ebenfalls schon gewerkelt. Dazu haben sie einen Nutzgarten angelegt, und Pferde weiden rings um das Haus. Auch Schafe könnten künftig wieder auf der 2,5 Hektar großen Fläche leben. Bis dahin wird es aber noch dauern. Das weiß auch Sebastian Hofmann: "Eines habe ich gelernt: Geduld."