katharina müller-sanke Franziska Walther kennen die meisten Azendorfer. Sie ist eine der beiden Rollatordamen, die täglich ihren Spaziergang in und ums Dorf...
katharina müller-sanke
Franziska Walther kennen die meisten Azendorfer. Sie ist eine der beiden Rollatordamen, die täglich ihren Spaziergang in und ums Dorf machen. Rund anderthalb Stunden sind Franziska und Freundin Babette täglich unterwegs. Und das mit nun 85 Jahren. Franziska Walther hat im Kreise ihrer Familie, vieler Nachbarn und Freunde ihren Geburtstag gefeiert.
Vor rund 60 Jahren ist sie nach
Azendorf gekommen und fühlt sich hier absolut zu Hause. Dabei war der Weg bis hierhin nicht immer leicht für die heute 85-Jährige. Mit zarten 14 Jahren ist sie aus dem Sudetenland geflohen und nach Buchau gezogen. In den Folgejahren hat sie in der Spinnerei in Mainleus gearbeitet. "Da bin ich jeden Tag morgens um fünf Uhr losgelaufen. Mit der Taschenlampe durch den Wald.
Erst später hab ich mir ein Fahrrad und dann ein Moped gekauft." Erinnert sich die Jubilarin.
Bewegung hält sie fit
Das Laufen war damals ein wichtiger Teil ihres Lebens und ist es bis heute geblieben. Die Bewegung hält Franziska Walther bis heute fit. Und die körperliche Arbeit. Bis heute macht sie ihren Haushalt selbst, und auch die Gartenarbeit macht ihr noch immer viel Freude. Dass sie nach Azendorf gekommen war, ist mehr ein Zufall. Ihr Ehemann, der ebenfalls im Krieg geflohen war, hatte eine Anstellung im Kalkwerk gefunden. So sind beide mit damals zwei Töchtern nach Azendorf gekommen. Zwei weitere Kinder sollten noch folgen. Seit zehn Jahren ist Franziska Walther nun Witwe.
Zum Geburtstag kamen die vier Kinder. Sohn Manfred lebt ohnehin mit im Haus, die Töchter Petra, Monika und Claudia kamen zu Besuch. Natürlich mit ihren Familien.
Franziska Walther freut sich über drei Enkel und seit kurzem ein Urenkelkind. Schwiegersohn Hans-Jürgen Nietschke ist ebenfalls einer der Gäste. Er und seine Schwiegermutter feiern jedes Jahr zusammen. Schließlich teilen sie sich den Ehrentag. Hans-Jürgen wurde am Donnerstag 60 Jahre alt. Zum Ehrentag gratulierten der Azendorfer Pfarrer Michael Müller, der der Nachbar der Walthers ist, stellvertretender Bürgermeister Klaus Amschler und viele Nachbarn und Freunde aus dem Dorf.