Neue Wohnformen fürs Alter

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Albrecht Walter Foto: R. Glissnik
Albrecht Walter  Foto: R. Glissnik

"Wohnen und Leben im Alter", dazu muss unsere Gesellschaft eine Fülle von bezahlbaren Möglichkeiten schaffen. Jeder spätestens ab 50 sollte sich Gedanken da...

"Wohnen und Leben im Alter", dazu muss unsere Gesellschaft eine Fülle von bezahlbaren Möglichkeiten schaffen. Jeder spätestens ab 50 sollte sich Gedanken darüber machen, wie er oder sie im Alter wohnen möchte. Eine älter werdende Gesellschaft müsse vielfältige Wohnmöglichkeiten für das Alter entwickeln, forderte Architekt Albrecht G. Walter (Bad Neustadt), der an konkreten Beispielen verwirklichte Projekte zeigte.
"Ein sinnstiftendes Leben ist auch im Alter wichtig", betonte Albrecht G. Walter bei der Veranstaltung des Bildungswerks für Kommunalpolitik Bayern mit Sitz in Thurnau. Neue Lebens- und Wohnformen sollten die Gemeinschaft in den Vordergrund stellen. Auch Generationenübergreifendes Wohnen sei in vielen Projekten auf den Weg gebracht. So manchem werde das ehemalige Familienhaus im Alter zu groß. Einige kämen auf die Idee - oft auf einem Teil des vorhandenen Grundstücks - sich einen altersgerechten Bungalow zu bauen. Eine zentrale Begegnungsmöglichkeit sei für jede Gemeinde und jede größere Einrichtung sehr wichtig.
Das betreute Wohnen im eigenen Haus erlaubt zwar den Verbleib in gewohnter Umgebung, erspart aber nicht Einsamkeit sowie die beschwerliche Pflege und den finanziellen Unterhalt des oft zu großen Hauses und Grundstücks. Besser sei da manchmal die eigene Wohnung in einer Hausgemeinschaft mit Gemeinschaftsräumen und Nachbarschaftshilfe. Für pflegebedürftige Senioren bietet sich nach Walthers Darstellung die ambulant betreute Wohngemeinschaft an.
Eine Wohnform könne das Mehrgenerationen-Wohnhaus sein, das als größere Immobilie oder aus mehreren kleinen Häusern als ländliche Hofanlage gebaut werden kann. In kleinen Orten wäre ein solches Mehrgenerationen-Wohnhaus als zentrale Einrichtung zur Wiederbelebung des Ortskerns vorstellbar, wies Walther auf einen Nebeneffekt hin. Zusätzlich könne der Umbau leer stehender Immobilien im Ortskern die kostenintensive Erschließung von Neubaugebieten unnötig werden lassen, da junge Familien die nach dem Bau eines solchen Mehrgenerationen-Wohnhauses frei gewordenen Eigenheime der Senioren beziehen könnten. rg