Der Königsberger Gerhard Hölzer verbindet seine Leidenschaft für den Wein mit harter Arbeit: In Prappach rekultiviert er zwei Anlagen. Das bedeutet viel Anstrengung und Schweiß. Für seine Heimat nimmt er die Mühen auf sich.
Gerhard Hölzer aus Königsberg ist von Haus aus kein Winzer. Seine Ausbildung hat er als Industriekaufmann bei der Firma "Allmilmö" in Zeil absolviert. Anschließend arbeitete er als Controller, Wirtschaftsinformatiker und Bilanzbuchhalter sowie als kaufmännischer Leiter in Betrieben in Franken und Thüringen.
So bekleidete er von 1993 bis 2000 die Stelle des kaufmännischen Leiters im Winzerkeller Sommerach, wo er "unendlich viele wunderschöne Erlebnisse" hatte, an die er sich gerne erinnert. Er erachtet diese Arbeitsstelle als die schönste seiner beruflichen Laufbahn. Und der Wein, der Weinhandel und der Weinbau ließen ihn danach nicht mehr los.
Parallel dazu baute er 1998 und 1999 in Königsberg ein Haus mit Weinverkaufsräumen. Dort betreibt er seitdem Weinhandel mit nationalen und internationalen Weinen aus Franken, der Pfalz, Italien, Österreich.
Seit 25 Jahren erweitert er laufend seine Kenntnisse über den Wein. So besucht er unter anderem regelmäßig die "Prowein" in Düsseldorf, die größte internationale Weinmesse der Welt.
2013 hat er sich in Prappach zwei Weinberge gepachtet. Aber nicht fertig vorbereitete Anlagen. Sondern der erste Weinberg war über zehn Jahre vollständig verwildert und im zweiten waren zwei Monate vor Übernahme die Weinstöcke komplett oberhalb der Veredelungsstellen abgeschnitten worden und das Drahtwerk war weg.
So mussten im ersten Weinberg die Reben sorgsam über Jahre bis zum Weinstockskopf zurückgeschnitten werden. Bei vielen abgestorbenen Rebstockköpfen wurden neue Triebe gezogen. Über Jahre muss nun ein Rebstockkopf neu gebildet werden. Das Neubilden der Reb-stockköpfe musste auch bei allen Stöcken im zweiten Weinberg erfolgen. Die nächsten Jahre will Hölzer nun versuchen, die Reb-stocklücken zu schließen.
Ökologisch
Die Weinberge bewirtschaftet Gerhard Hölzer in biologischer und ökologischer Anbauweise als Mischkultur. Zwischen den Rebenzeilen hat er Mischsaatgut mit bunten Blumen und Gräsern ausgesät. Vom Frühjahr bis in den Sommer entstehen dadurch bunte und blühende Weinberge. So gibt es Leben und Lebensfreude für Hummeln und Bienen sowie bunte Schmetterlinge. Die Bodenerosion wird dadurch zudem eingedämmt.