Nach Ostern ist Neuses dicht

2 Min
Übersicht der geplanten Umleitungsstrecken
Übersicht der geplanten Umleitungsstrecken

Die Brücke über den sogenannten Beigraben in Neuses hält großen Gewichten nicht mehr stand. Deshalb wird sie erneuert. Verkehrsteilnehmer und die Anwohner der Callenberger Straße müssen sich auf Umleitungen einstellen.

Die Rodacher Straße führt von Beiersdorf durch den Stadtteil Neues bis zum Thüringer Kreuz. Sie gehört mit einer täglichen Nutzung von rund 10 000 Kraftfahrzeugen, davon circa 1200 Lastkraftwagen, zu den sehr hoch frequentierten Zufahrtsstraßen Coburgs, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Sorgenkind ist die Sandsteinbrücke in Neuses zwischen der Auffahrt zur B 4 und dem Röstenweg: Seit Jahren besteht bereits eine Gewichtsbeschränkung auf 24 Tonnen, die weiter reduziert werden müsste. Dies würde dazu führen, dass sowohl der Schwerverkehr als auch die Stadtbusse die Brücke in der Nähe der Einmündung zum Röstenweg nicht mehr befahren können.

Bei der bestehenden Brücke handelt es sich um eine alte Sandsteingewölbebrücke (errichtet vermutlich um das Jahr 1800) und eine flussabwärts angebaute Stahlbetonbrücke neueren Datums. Bei der letzten Brückenhauptprüfung im Jahr 2014 wurden erhebliche Schäden festgestellt. "Aus dem Sandsteingewölbebereich sind bereits Teile herausgebrochen, andere Sandsteinteile haben sich in der Lage stark verschoben und sind abgesackt. Der Verwitterungsgrad der Sandsteine ist ebenfalls weit fortgeschritten. Die Standsicherheit des Bauwerkes ist erheblich beeinträchtigt", erklärt Kenneth Faber aus dem Kommunalunternehmen CEB. Eine Sanierung des Bauwerks sei weder wirtschaftlich noch sinnvoll, weshalb ein Ersatzneubau erforderlich sei.

Somit wird die Rodacher Straße an dieser Stelle ab dem Dienstag nach Ostern (14. April ) voraussichtlich bis Ende des Jahres 2020 gesperrt sein. Für die Planung der Umleitung gab der CEB sogar eine Verkehrsuntersuchung in Auftrag. Denn es galt, die verschiedenen Verkehrsströme zu berücksichtigen. "Auf dieser Untersuchungsgrundlage wurde dann vom städtischen Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit der Polizei, dem CEB-Ampeltrupp und dem Staatlichen Bauamt Bamberg die verkehrsrechtliche Anordnung erlassen, heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Zusätzliche Ampeln

"Unter anderem wird an an der Kreuzung Rodacher Straße/Callenberger Straße die Vorfahrtsregelung geändert und an den Abfahrten der B 4 Richtung Weitramsdorf eine weitere Lichtsignalanlage installiert, um das erhöhte Verkehrsaufkommen zu regeln. Außerdem ist an der Gaudlitz-Kreuzung von der B4 kommend das Abbiegen nach links in die Innenstadt nicht mehr möglich, da diese Ampelzeit für andere Fahrbeziehungen benötigt wird", erläutert Anke Kaiser, Mitarbeiterin der Abteilung Straßenverkehrswesen im städtischen Ordnungsamt, die zu beachtenden Änderungen.

Die Stadt baut aber nicht alleine: Im Umgriff der Brücke beabsichtigt der Freistaat Bayern im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen für die Stadt Coburg zusätzlich ein Teilungsbauwerk für den technischen Hochwasserschutz zu errichten. Damit soll im Hochwasserfall die Lauter zwar Wasser abführen, aber das Hochwasser soll in den Beigraben abgeleitet werden. "Im Sinne einer wirtschaftlichen Umsetzung beider Vorhaben wurde ein gemeinsames Vorhaben zwischen Stadt Coburg und Freistaat Bayern vereinbart", erläutert Kenneth Faber. Die Planungs- und Ausführungskosten konnten auf diese Weise minimiert werden.

1,9 Millionen Euro teuer

Im Jahr 2019 wurden als Vorbereitung auf die eigentliche Baumaßnahme bereits sämtliche Leitungen umgelegt: Strom, Telefon, Gas, Wasser, Kanal. Ab Mitte April dieses Jahres erfolgen nun der Abbruch der maroden Brücke und der Brückenneubau. Kenneth Faber beschreibt die technischen Details: "Die Brücke mit einer Gesamtstützweite von knapp acht Metern wird wartungsfreundlich als Zweifeldrahmenbauwerk mit Mittelunterstützung geplant und in Stahlbetonbauweise gebaut. Die Widerlager, das Teilungsbauwerk und die Stützwände werden aus bis zu zehn Meter langen Betonbohrpfählen hergestellt."

Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen voraussichtlich 1,9 Millionen Euro. Davon trägt die Stadt Coburg einen Kostenanteil von 1,3 Millionen Euro für das Brückenbauwerk und der Freistaat Bayern für das Bauwerk des technischen Hochwasserschutzes die restlichen 600 000 Euro. Zudem wird die Baumaßnahme durch den Freistaat Bayern bezuschusst. red