Musikanten sind stolz auf ihr neues Heim

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Ehrungen gab es bei Hauptversammlung der Autenhaus"ner Musikanten. Von links: Konrad Keller, Kathrin Morgenroth, Bernhard Mey, Willi Kellner, Stefan Nietzsche und Sonja Meister. Foto: Bettina Knauth
Ehrungen gab es bei Hauptversammlung der Autenhaus"ner Musikanten. Von links: Konrad Keller, Kathrin Morgenroth, Bernhard Mey, Willi Kellner, Stefan Nietzsche und Sonja Meister. Foto: Bettina Knauth

"Endlich können wir die Früchte unserer Arbeit ernten." Mit diesen Worten eröffnete Konrad Keller die Hauptversammlung der "Autenhaus'ner Musikanten". Über ...

"Endlich können wir die Früchte unserer Arbeit ernten." Mit diesen Worten eröffnete Konrad Keller die Hauptversammlung der "Autenhaus'ner Musikanten". Über 3000 Arbeitsstunden haben die Mitglieder und ihre Angehörigen in Umbau und Sanierung der "Alten Schule" gesteckt.
Herausgekommen ist nach Ansicht des Vorsitzenden ein Vereinsgebäude, auf das andere (Musik-)Vereine mit Neid schauen dürften. "Wir haben hier Voraussetzungen geschaffen, die wahrscheinlich für Musiker im Landkreis Coburg einmalig sind", sagte der Vorsitzende und musikalische Leiter. Nicht nur das Erdgeschoss, sondern das gesamte Gebäude konnten die Musiker dank der großen Unterstützung für ihre Zwecke umbauen. Allein im letzten Jahr wurden rund 27 000 Euro in Baumaterialien gesteckt. Am 21. Juli soll die offizielle Eröffnung gefeiert werden.
Nicht nur in die Probenräume, auch in die musikalische Aufbauarbeit haben die Autenhaus'ner viel investiert. Von den 146 Mitgliedern sind 56 aktive Musiker. Äußerst zufrieden zeigte sich Keller mit dem Ausbildungsfortschritt des Nachwuchses. Harry Kaiser, mit dem er sich die musikalische Leitung teilt, entwarf ein Konzept für die Einzelausbildung in jedem Register, von dem aktuell rund 20 Musiker profitieren. "Alle können davon Gebrauch machen, selbst wenn sie nicht bei uns mitspielen wollen", betonte Keller. Dazu startete im Herbst 2017 eine neue Bläserklasse, das Nachwuchsorchester absolvierte sein erstes Konzert und sechs Musiker legen gerade ihr bronzenes Leistungsabzeichen ab. "Ein dickes Lob an alle", betonte der Vorstand, "unsere Nachwuchsförderung öffnet viele Türen." Sechs Musiker konnten erneut ans Hauptorchester herangeführt werden. Auch Kaiser lobte die "tolle Basis", er sagte: "Ich finde es toll, was Ihr leistet!"
2017 wurden 32 Auftritte sowie 43 Proben absolviert, an denen im Durchschnitt 20 Musiker teilnahmen. Als Highlights nannte Keller die Matinée und das Weihnachtskonzert: "Sie haben selbst nach 30 Jahren nichts von ihrer Anziehungskraft verloren." Insgesamt zeigte sich Keller zufrieden: "Der große Zuspruch von allen Seiten ist uns Ansporn für die nächsten Jahre." Den Vorstand bezeichnete er als "leuchtendes Vorbild für Ehrenamt in ganz Bayern".


Klein ist nicht immer fein

Sorge bereiten dem Dirigenten aber die Beschallung und die Art der Auftritte. Die alte Anlage biete zu wenig Platz im Mischpult für Mikrofone für alle. Viele Veranstalter scheuten zunehmend das Risiko, eine große Musikkapelle zu engagieren. Dies bestätigte Ronald Friedrich vom Nordbayerischen Musikbund (NBMB) als Gast. Weil sie wegen der Kosten für große Kapellen fast keinen Erlös erzielten, griffen die Veranstalter auf kleinere Ensembles zurück oder engagierten einen DJ. Ein Ausweg könne darin bestehen, dass Musikkapellen eigene Veranstaltungen auf die Beine stellen, um Einnahmen zu generieren.
Die zweite Vorsitzende Kathrin Morgenroth berichtete, dass die Bläserklasse von 2016 in das Nachwuchsorchester integriert werden konnte, so dass dieses als "tolles großes Orchester" das Hauptorchester bereits entlasten könne, zum Beispiel bei Kirchweihständele. "Wir sind sehr stolz auf unseren Nachwuchs", schloss Morgenroth.
Eine Diskussion rief die vom Vorstand vorgeschlagene Anpassung der Mitgliedsbeiträge hervor. Weniger, weil die Erhöhung - die erste echte Erhöhung seit 1994 - als nicht legitim angesehen wurde. Vielmehr ging sie einigen Mitgliedern nicht weit genug. Nachdem sich Harry Kaiser mit seinem Vorschlag (22 Euro für Erwachsene, 12 Euro für Kinder) nicht durchsetzen konnte, folgte die Versammlung einstimmig der Meinung des Vorstands zukünftig 15 Euro von den Erwachsenen und 10 Euro von den unter 18-Jährigen zu erheben.
Friedrich fand die Erhöhung ebenfalls richtig: "Hier bekommt man ja mit Jugendarbeit und Bläserklasse auch etwas geboten!" Wer zu geringe Beiträge erhebe, könne zudem nicht auf Zuschüsse hoffen, gab der NBMB-Kreisvorsitzende zu bedenken. Bettina Knauth