Adelsdorf hat ein massives Problem mit Müllablagerungen im Gemeindegebiet. Deshalb beschloss das Gremium, die bekannten Stellen mit Kameras auszustatten.
Im Zuge der Gemeinderatsitzung am Mittwochabend machte Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) erneut seinem Unmut Luft bezüglich dieser Problematik, "Da könnte ich ein bisserl in die Luft gehen", sagt er. "Weil die Müllablagerungen wirklich überhandnehmen. Ich habe heute Bilder bekommen von Koffern. Da stehen sogar noch Namen drin. Das geben wir auch an die Polizei weiter. Das ist echt frustrierend, das ist eine Riesensauerei!"
Hinweisschild
"Das Einfachste wäre - wenn der Datenschutz das zulässt - das Aufstellen von Kameras", schlug Tim Scheppe (FW) vor. "Ich habe schon beim Datenschutzbeauftragten nachgefragt", erklärte Fischkal, "Kameras wären möglich, es muss nur vermerkt werden, dass dort kameraüberwacht wird. Man darf nur nicht an jedem Standort filmen, sondern nur dort, wo die Probleme sind, beim SC, beim Rewe-Markt und in der Robert-Schumann-Straße."
"Was mir besonders auffällt", sagte Zweiter Bürgermeister Günter Münch (FW), "wenn die Firma Hoffmann kommt, dann laden die ihren Kram auf und verschwinden schnell wieder. Ich würde mir wünschen, dass sie die Scherben zusammenkehren, die unter und neben den Containern sind. Wenn die Plätze attraktiver werden, steigt vielleicht die Hemmschwelle, dort was abzulegen."
"Ich denke, wir sollten die rechtlichen Mittel ausschöpfen und Kameras aufstellen und darauf hinweisen, dass hier videoüberwacht wird", sagte Michael Auer (Grüne).
Wegen der Scherben solle man aufs Landratsamt zugehen und dafür sorgen, dass sie beseitigt werden. Norbert Lamm (SPD) unterstützte ebenfalls den Vorschlag mit den Kameras: "Bei der Auswertung wäre es schön, wenn alle Fraktionssprecher zusammengeholt werden." Auch fordert er, dass schon jetzt Anzeige gegen unbekannt erstattet wird.
"Was Anzeigen angeht - ich möchte behaupten, dass wir schon fast eine Direktleitung zur Polizei Höchstadt haben", erklärte Fischkal, "das mit der Auswertung macht das Ordnungsamt." Kerstin Auer (Grüne) schlug vor, dass die Gemeinderäte nachts patrouillieren könnten. Was definitiv als Witz gemeint war, wurde sofort von Fischkal mit einem "Da nehme ich mich raus, das können die Fraktionssprecher miteinander besprechen" kommentiert. Ralf Olmesdahl (ABWI) stimmte ebenfalls der Kameraüberwachung zu. Auf dem Schild wünschte er sich aber noch einen Zusatz: "Denken Sie an Medbach. Hier werden Sie gefilmt." "Gute Idee", erwidert Fischkal und könnte sich auch vorstellen, die Medbacher Öffnungszeiten mit anzugeben. Johannes Funke (FW) hätte noch gerne auf dem Schild vermerkt, dass die Videosequenzen auch als Beweismittel verwendet werden würden. Scheppe fragte nach den Kosten für so eine Kamera. "Eine Kamera mit Solaranlage - alles andere macht keinen Sinn - kommt auf etwa 300 bis 400 Euro", so Fischkal. Letztendlich wird eine Kameraüberwachung beschlossen.
Stiftungsvorstand
Durch die Berufung Jutta Köhlers in den Stiftungsvorstand wurde ein Platz im Stiftungsrat frei, der durch ein Mitglied des Gemeinderates zu besetzen ist. Die CSU-Fraktion schlug Thomas Lay vor, Jörg Bubel (SPD) wünscht sich Norbert Lamm auf diesen Posten. Mit 4 Gegenstimmen macht Lay das Rennen um die Nachfolge und wird so Köhlers Platz im Stiftungsrat einnehmen.