Mühlhausen klagt gegen A-3-Ausbau

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von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger Mühlhausen — Mühlhausens Ratsgremium ist ziemlich sauer über die Abwiegelung seiner Bedenken zum sechsspurigen Ausbau der Autobahn A 3. In der ...

von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger

Mühlhausen — Mühlhausens Ratsgremium ist ziemlich sauer über die Abwiegelung seiner Bedenken zum sechsspurigen Ausbau der Autobahn A 3. In der Sitzung am Dienstag entschieden die Räte daher - wie schon die Nachbargemeinde Wachenroth -, ebenfalls gegen den Planfeststellungsbeschluss der Autobahn zu klagen.
Sofern eine Klage überhaupt noch zulässig ist, wie Bürgermeister Klaus Faatz (CSU) zu bedenken gab. So ziemlich alles, was Mühlhausen gefordert habe, sei im Verfahren von der Autobahndirektion abgelehnt worden. Wie Wachenroth geht es auch Mühlhausen in erster Linie um den Lärmschutz. "Da hatten wir uns mehr erwartet", betonte Faatz in der Sitzung.
So habe sich die Autobahndirektion bei der Bebauung Richtung Kellerhaus in Schirnsdorf auf eine Mischbebauung berufen, obwohl es sich nach den Worten von Bürgermeister Faatz im Bestand um eine "reine Wohnbebauung" handelt. Letzteres hätte einen besseren Lärmschutz zur Folge gehabt. Grundlage der Lärmberechnung sei eine Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern. Die Autobahndirektion argumentiere zudem, dass durch einen in der Nähe angesiedelten "Futtermittelbetrieb" (Geyer) die Bebauung ohnehin nicht erweiterbar sei. Wobei in der Sitzung in Frage gestellt wurde, ob es sich dabei überhaupt um einen Futtermittelbetrieb handelt.
Gestützt durch die Wasserwirtschaftsbehörde hätten auch Mühlhausens Bedenken hinsichtlich des Abwassers nicht gefruchtet. Für nicht notwendig gehalten werde die Verbreiterung der Brücke Richtung Höchstadt zwecks Anlage eines Geh- und Radweges. Anders als von Mühlhausener Seite gewünscht, werden die Zuwege zur Baustelle durch Schirnsdorf führen, teilte Bürgermeister Faatz mit.
Die von Mühlhausen vorgeschlagene Zufahrt durch die Hohlgasse sei nicht möglich, da es sich dabei um ein unter Schutz gestelltes Biotop handle, das nicht genutzt werden dürfe. Dass die Straße durch Schirnsdorf vor nicht allzu langer Zeit neu gebaut wurde, wie Harald Scheidig (CSU) zu bedenken gab, scheint an verantwortlicher Stelle keinen Eindruck hinterlassen zu haben.
"Möglicherweise werden wir das Spiel zusammen machen", betonte Bürgermeister Faatz mit Blick auf die Klage der Marktgemeinde Wachenroth. Auch die beiden Verwaltungen hätten bereits Kontakt aufgenommen. Eventuell könne man die gleiche Rechtsvertretung nehmen wie die Nachbargemeinde. Die Verwaltung soll nun prüfen, ob die Kosten durch die gemeindliche Rechtschutzversicherung gedeckt werden. Bürgermeister Faatz geht jedenfalls davon aus.