Motto: "Sie planen deine Altersarmut"

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"Sie planen deine Altersarmut", unter diesem Motto ruft das Katholische Bildungswerk Bamberg für den heutigen Montag, 11. September, zu einer Diskussion übe...

"Sie planen deine Altersarmut", unter diesem Motto ruft das Katholische Bildungswerk Bamberg für den heutigen Montag, 11. September, zu einer Diskussion über das Thema Rente in das katholische Pfarrzentrum in Kronach ein. Beginn ist um 19 Uhr. Zu Beginn soll das Sockelrentenmodell der katholischen Verbände vorgestellt werden. Aus der Politik wird es Statements geben. Aus dem Publikum werden Fragen wohl kommen. Wer in Deutschland arm ist, hat weniger als 917 Euro im Monat. So hoch ist derzeit die sogenannte Armutsgefährdungsschwelle. Unter dieser Schwelle findet man besonders häufig Arbeitslose und Alleinerziehende. Aber auch eine dritte Gruppe ist immer öfter betroffen: Viele Rentner leben in Deutschland an der Armutsgrenze, das zeigen aktuelle Zahlen. Laut Statistischem Bundesamt waren im vergangenen Jahr 14,4 Prozent der über 65-Jährigen arm. Bei den Rentnern sind es sogar 15,6 Prozent. Dies erläuterte Betriebsseelsorger Eckhardt Joe Schneider am Rande einer Renten-Aktion.


Katholische Verbände

Ein weiteres Problem bei den armen Alten: Sie werden immer mehr. 2006 waren 10,3 Prozent der Rentner von Armut betroffen, heute sind es schon 15,6 Prozent. Das ist eine Steigerung von 51 Prozent. Besonders betroffen von Altersarmut sind Frauen und Witwen. Die Gründe dafür sind: Frauen sind schlechter abgesichert, die Witwenrente ist nicht die volle Rente, die der Ehemann bekommen hätte, und Frauen werden älter als Männer. Aber auch lange Baby- und Erziehungspausen schlagen später auf dem Rentnerkonto zu Buche. Das ist unter anderem ein Grund dafür, dass die Armutsquote bei Rentnerinnen in Westdeutschland höher ist (16,9 Prozent) als bei Rentnerinnen in Ostdeutschland (13,4 Prozent), wo Frauen nach der Geburt für gewöhnlich früher wieder ins Arbeitsleben zurückgekehrt sind.
Langzeitarbeitslose sind auch eine Risikogruppe für Altersarmut. Und was ist, wenn man in seinem Leben zwar viele Jahre gearbeitet, dabei aber wenig verdient hat?
Mit klaren Forderungen für eine solidarische und gerechte Weiterentwicklung der gesetzlichen Rente bringt sich das Rentenbündnis katholischer Verbände in den Bundestagswahlkampf ein, die bei der Veranstaltung in Kronach diskutiert werden sollen. rg