In der Hirschaider Gemeindebücherei traten acht Schüler gegeneinander an. Unter den Sechstklässern wurden die besten Leser gekürt.
Annabelle Gunzelmann
Die jungen Kandidaten sitzen aufgeregt auf ihren Stühlen. Um sie herum Geschwister, Freunde, Eltern und Lehrer. "Heute wird keiner als Verlierer nach Hause gehen", sagt der Moderator Franz Will.
Die acht Schüler aus dem Landkreis Bamberg lesen in der Hirschaider Gemeindebücherei um die Wette. Alle besuchen eine sechste Klasse und sind Sieger ihrer jeweiligen Schulentscheide geworden. Der Gewinner der Veranstaltung darf gegen die Besten der anderen Landkreise im Regierungsbezirk Oberfranken antreten.
Um zu bewerten, wer der beste Leser ist, sitzen fünf Juroren am Rand und lauschen den Geschichten. In der ersten Runde dürfen die Schüler eine Textstelle aus einem ihrer eigenen Bücher vorlesen. Jeder liest ungefähr vier Minuten bis die Jury "Stop" ruft. Die zweite Runde besteht aus einem unbekannten Text, den die Kinder vorlesen müssen. "Knietzsche und das Hosentaschen-Orakel" - so heißt das Buch, aus dem alle Acht ein paar Seiten vorlesen.
Hierbei wird nun etwas deutlicher, wer ganz vorne mit dabei sein wird. Trotzdem, "ich möchte nicht in der Haut der Jury stecken. Das ist eine schwere Entscheidung", sagt Will.
Doch was sind die entscheidenden Kriterien? "Lesetechnik, das heißt Sprechtempo, Betonung und Lautstärke, wird von uns bewertet", sagt Jurymitglied Katharina Ulrich vom Kreisjugendring Bamberg-Land. Außerdem seien Interpretation, die Atmosphäre und die Auswahl des Textes wichtig. Wobei die Bewertung der Textauswahl dem Geschmack der Juroren unterliegt.
Die Kinder erhalten ihre Preise
Die acht Kinder, die Förder-, Mittel- und Realschulen besuchen, warten am Ende gespannt auf die Entscheidung der Jury. Zunächst bekommen die vier Schüler, die sich den 4. Platz teilen ihren Preis überreicht. Der Gewinn besteht aus dem Buch "Knietzsche und das Hosentaschen-Orakel", einem Gutschein über 10 Euro von einer Buchhandlung und einer Teilnehmerurkunde.
Dann bekommt Selina Urbanek, die als einzige Schülerin einer Förderschule antritt, ihren Preis überreicht. Max Lixl aus der Mittelschule Burgebrach belegt den dritten Platz. Er bekommt zusätzlich einen Scheck über 15 Euro.
"Du hast eine schöne Atmosphäre beim Lesen geschaffen und die Entscheidung zwischen zweitem und drittem Platz fiel uns sehr schwer", sagt Ulrich. Nun wird es spannend, wer ist Sieger, Maike Himmer (Steigerwaldschule Staatliche Realschule Ebrach) oder Mona Hennemann (Staatliche Realschule Scheßlitz)? Beide haben sehr gut gelesen.
Letztendlich steht fest: Maike Himmer ist die zweite Gewinnerin, während Mona Hennemann in die nächste Runde startet und gegen die Sieger der anderen Landkreise antritt. Auch Maike und Mona erhalten zusätzlich einen Scheck. 20 Euro für den zweiten und 25 Euro für den ersten Platz. Letztendlich haben alle Acht ihre Sache gut gemacht. Nun bleibt abzuwarten, wie weit Mona Hennemann in den weiteren Wettbewerben kommt.