Mitte Juni geht es in der Bahnhofstraße los

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Außerordentlich groß war das Interesse an der Gemeinderatssitzung von Pinzberg im VG-Gebäude Gosberg. Grund war die Sanierung der Bahnhofstraße: Straßenbau, Abwasserkanal, Oberflächenwasser, die Wasse...

Außerordentlich groß war das Interesse an der Gemeinderatssitzung von Pinzberg im VG-Gebäude Gosberg. Grund war die Sanierung der Bahnhofstraße: Straßenbau, Abwasserkanal, Oberflächenwasser, die Wasserleitungen oder auch Leerrohre für mögliche künftige Kabelverlegungen umfasst das stattliche Unterfangen. Dazu kommen städtebauliche Maßnahmen wie Grünflächen, Gehwege und weitere optische Maßnahmen. Längst haben sich die Entwicklungen überschlagen.

Angestoßen wurde das Projekt noch, als die alte Straßenausbausatzung in Kraft war. Die Kosten veranschlagte das Planungsbüro damals mit einer Größenordnung von rund 1,4 Million Euro. Vor einer Vergabe der Arbeiten wurde aber die Ausbausatzung außer Kraft gesetzt. Damit brauchen die Anlieger keine anteiligen Kosten, die bekanntlich empfindlich hoch ausfallen konnten, mehr übernehmen. Da es aber auch noch keine neue verbindliche Kostenregelung gibt, wie die Finanzierung zwischen Kommune und Freistaat erfolgen wird, gab es eine Hängepartie. Die Vergabe wurde hinausgezögert.

Bei einer neuerlichen Ausschreibung wurden sechs mögliche Bieter angeschrieben. Lediglich die Firma Richard Schulz, Buttenheim, legte ein Angebot vor. Bürgermeister Reinhard Seeber teilte jetzt mit, dass der Auftrag nach nichtöffentlicher Sitzung an den Bieter vergeben wurde. Über den Vergabepreis ist nur zu hören, dass er weit höher als ursprünglich geplant ausfällt.

Gemeinderat Thorsten Glauber, der als Umweltminister einen besseren Draht nach München hat, habe die Pinzberger zu der Entscheidung ermutigt. Er erwartet, dass das Projekt Bahnhofstraße in das Verfahren der Spitzabrechnung kommt. Damit sind Projekte gemeint, die nach dem alten Muster der Strabs geplant und beim Staat beantragt, aber noch nicht ausgeführt wurden. Für sie ist eine Zwischenlösung geplant, in der der Staat die Anliegerkosten übernimmt. Baubeginn ist laut Bürgermeister Seeber der 15. Juni, eine Botschaft, auf die alle Anlieger in der Bahnhofsstraße schon lange warten.

Vergeben wurden auch die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet Kapellenstraße Ost in Pinzberg. Die Firma Göhl aus Bamberg wird die Arbeiten ausführen.

Diskussion über Wall

Eine etwas längere Diskussion entwickelte sich über einen zu errichtenden Erdwall als Lärmschutz zwischen Sportgelände und dem neuen Siedlungsgebiet Krüppelwiese in Dobenreuth. Er sei im Bebauungsplan eingezeichnet, bisher aber nicht errichtet. Seeber sagt, der Sportverein bestehe auf dem Wall. Gemeinderat Michael Schmitt fügte an, dass dies auch eine Forderung des Landratsamtes sei. Diese konnte Geschäftsführer Matthias Zeissner aber nicht bestätigen. Mit dem Wall wird der Zugang der Kinder zum Spielplatz oder auch zum Gemeinschaftshaus blockiert. Gemeinderätin Elisabeth Simmerlein plädierte dafür, eine adäquate Lösung zu suchen. Man könne den Kindern den langen Weg an der verkehrsreichen Hauptstraße, der dann fällig wäre, nicht zumuten. Seeber führte aus, dass der Wall nur vorgeschrieben sei, wenn auf dem Sportplatz an Sonn- und Feiertagen mehr als ein Spiel ausgetragen werde. In Dobenreuth ruhe der Spielbetrieb aber seit vielen Jahren und sei auf absehbare Zeit auch nicht in Sicht. "Papiermäßig habe ich mich aber verpflichtet, ihn zu errichten."

Einfacher war die kleine Maßnahme am Eingang der Kindertagesstätte Pinzberg. Hier kommt die Gemeinde dem Wunsch der Eltern nach, am Eingangsbereich eine Überdachung anzubringen, die vor allem auch als Regenschutz dienen soll. Nicht erwärmen konnte sich der Gemeinderat zum wiederholten Mal für den Wunsch, die Kommune möge Mitglied der Fränkischen Chorakademie in Weißenohe werden. Gemeinderat Stefan Hack plädierte dafür, lieber die eigenen Sänger zu fördern. Mit deutlicher Mehrheit stimmte der Rat gegen den Beitritt.