In Wallenfels wird bei der Fronleichnamsprozession das Brauchtum gepflegt. Der jüngste Stadtrat wird die Schwedenfahne schwenken.
Die Wallenfelser sind für das größte Fest des Jahres gerüstet. Am Donnerstag zieht man, nachdem sich die Stadt herausgeputzt hat, mit dem Allerheiligsten durch die Straßen. Höhepunkt wird das Schwenken der Schwedenfahne durch den jüngsten Stadtrat Matthias Zeitler an der Schwedenbrücke sein.
Die vier Altäre werden dann wieder in schönstem Schmuck erstrahlen. Auch die Mitglieder der örtlichen Soldatenkameradschaft werden dann ihre Gewehre aus der Waffenkammer geholt haben und in ihren unterschiedlichen Einheiten und unter den Klängen des Trommlerzugs die Prozession begleiten.
Bereits vor Beginn der Kirchenparade werden der Bürgermeister und die Honoratioren abgeholt. Der verantwortliche Hauptmann Christopher Zeuß wird nach dem Begrüßen der Fahnenabordnungen langjährige teilnehmende Soldaten auszeichnen. Im Gotteshaus St. Thomas holt man Christus in der Brotgestalt des heiligen Altarsakraments in der Monstranz ab. Pater Jan Poja trägt Christus in der Gestalt des Brotes bei der Prozession durch die Straßen. Als Vorbeter wird wiederum Kirchenpfleger Franz Behrschmidt agieren.
Gefahr für den Frieden
Eine Legende besagt, dass sich die Fahne nicht verheddern darf, ansonsten besteht Gefahr für den Frieden. Auf eine jahrhundertalte Legende geht das Ritual mit der Schwedenfahne zurück. So soll ein Fahnenträger aus Wallenfels während des Dreißigjährigen Kriegs die Schwedenfahne versteckt haben. Der Mann fiel im Krieg, doch seine Frau hatte die Fahne vorsorglich versteckt - der Legende nach unter der Schwedenbrücke. In Erinnerung an den tapferen Soldaten, der sein Leben ließ, und an die unerschrockene Gattin wird alljährlich zu Fronleichnam die Prozession mit der Schwedenfahne gestaltet. Seit über 350 Jahren schwenkt deshalb der jüngste Stadtrat die Fahne auf der Schwedenbrücke. mw