stefan Fössel Wer von der Stadt aufs Land zieht (oder dort einen Teil seiner Freizeit verbringt), stellt schnell freudig fest, dass einen dort die Leute noc...
stefan Fössel
Wer von der Stadt aufs Land zieht (oder dort einen Teil seiner Freizeit verbringt), stellt schnell freudig fest, dass einen dort die Leute noch grüßen. Umgekehrt gewöhnt sich der Landflüchtige schnell diese Form der Höflichkeit ab, sobald er eine Weile in
Bamberg unterwegs ist - schon aus zeitlichen und stimmbandtechnischen Gründen.
Und doch kann es erhellend sein, einmal die nächsten zehn Wildfremden im Vorbeilaufen zu grüßen. Eine nicht-repräsentative Stichprobe ergab folgendes Ergebnis: Fünf reagieren überhaupt nicht, davon zwei aufs Smartphone konzentriert. Zwei bleiben kurz stehen, um zu überlegen, woher sie einen kennen. Einer brummelt etwas, das ein Gruß, aber auch ein Schimpfwort sein könnte. Zwei nicken, eine mit abwesendem Blick, der andere freundlich lächelnd. Und eine ältere Frau guckt erst verdutzt und ruft dann "Grüß Gott!". Das Experiment war kurz, hat keinem wehgetan und auch die Stimmbänder nicht überstrapaziert. Von daher: Grüßt Euch - gern auch wieder häufiger!