Mit der Box zum Metzger

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Petra Schonath händigt einem Kunden die Wurst in dessen Mehrwegbox aus. Foto: Bernhard Panzer
Petra Schonath händigt einem Kunden die Wurst in dessen Mehrwegbox aus.  Foto: Bernhard Panzer

Die Metzgerei als Unverpackt-Laden: Wenn Kunden ihre eigenen Behälter zum Wurstkauf mitbringen. So können Einwegverpackungen aus Plastik und Styropor vermieden werden.

Bernhard Panzer "Wir machen das ja schon lang", sagt Petra Schonath von der gleichnamigen Metzgerei in der Hauptstraße. Aber freilich freut sie sich auch, dass sich der Verzicht auf Wegwerf-Plastik jetzt bei immer mehr Kunden durchsetzt.

Und darüber freut sich auch Hans Meister vom Freundeskreis Cajamarca, der sich schon immer für die Gerechtigkeit und damit auch für den Umweltschutz engagiert. Er hat kürzlich mit Peter Schonath über dessen Betriebsführung gesprochen. Dazu gehört es auch, dass die Kunden eigene Behälter mitbringen können, um die Produkte dann darin nach Hause zu tragen.

Das hilft, Plastiktüten und Einmalverpackungen zu vermeiden, sagt Meister. Gerade in der heutigen Zeit sei es höchste Zeit für ein Umdenken, schon angesichts der Berge an Plastikmüll.

Eigene Töpfe

"Wir bieten das den Kunden bereits an", sagt Petra Schonath. Wenn jemand Mittagessen holt, dann nutzen das die Kunden schon länger. Manche bringen ihre eigenen Töpfe mit, sagt die Chefin. Das gelte auch für die "Kesselfleischleute". Damit könne man sich nicht nur die Styropor-Verpackungen und Plastiktüten sparen, auch schließen die Mehrwegdosen besser.

Und eine ältere Kundin, die gern Sauerkraut kauft, habe auch immer ihr eigenes Glas dabei. Dass das möglich ist, steht - ein bisschen versteckt allerdings - auf einem Schildchen im Regal geschrieben.

Auch bei der Wurst könnte sich der Verzicht auf die Plastiktüte durchsetzen. Das sei für den Kunden viel praktischer, wenn er das Gefäß zu Hause gleich in den Kühlschrank stellen kann, ohne groß umzupacken, sagt die Geschäftsfrau. Sogar auf das Wachspapier zwischen den Wurstscheiben könne man verzichten. Schonath: "Manche Kunden wünschen das sogar schon."

Mehrwegdosen aus Plastik

Freilich sind auch die beliebten Tupperdosen aus dem Material Plastik. Doch das sei auch in Ordnung, berichtet die Buchautorin Nadine Schubert aus Unterfranken, die der Plastikflut den Kampf angesagt hat und selbst im Unverpacktladen einkauft. Sie bringt meist Gefäße aus Glas oder auch Metall mit, nutzt aber auch die klassischen Dosen aus Kunststoff. Plastik sei ja auch was wert und sollte bewusst eingesetzt werden, sagt sie. "Zum Wegwerfen ist es zu schade."

An der Verkaufstheke der Metzgereien jedenfalls kann ein erster Schritt zum Unverpackt-Einkaufen gemacht werden.