von unserer Mitarbeiterin Ingrid Kohles Kulmbach — Für Facebook- und You-Tube-Nutzer ist es eine bekannte Szene: Ein als armer Bettler verkleideter, weltberühmter Geiger sitzt in d...
von unserer Mitarbeiterin Ingrid Kohles
Kulmbach — Für Facebook- und You-Tube-Nutzer ist es eine bekannte Szene: Ein als armer Bettler verkleideter, weltberühmter Geiger sitzt in der Ecke einer New Yorker U-Bahnstation und versucht, sich mit virtuosesten Klängen ein paar Dollar zu erspielen. Die Passanten gehen achtlos vorbei. Ähnliches hat sich am Samstag in der Kulmbacher Fußgängerzone ereignet: Vier junge Leute aus der Ukraine, die alle Musik und Gesang studiert haben und an der Philharmonie und Oper in Lemberg engagiert sind, spielen, singen und musizieren eine ganze Stunde lang vor der ehemaligen Metzgerei Weiß.
Die allermeisten Passanten gehen hektisch und achtlos vorbei, ohne die wirkliche Qualität der Musik, die von Johann Strauß über Verdi bis hin zu ukrainischer Folklore reicht, wahrzunehmen.
Die Wenigen, die stehen blieben, wurden "fürstlich" belohnt.
Zwei der jungen Frauen spielen ein bei uns vollkommen unbekanntes Instrument, die Bandura. Sie hat 64 Saiten und klingt ähnlich wie eine Zither oder ein Hackbrett, kann aber mittels mehrerer kleiner Hebel auf verschiedene Tonarten umgestellt werden. Die dritte junge Dame und der Leiter des Ensembles, Andrij Kuschnir, spielen Geige - nicht minder virtuos und professionell als der eingangs erwähnte Virtuose. Die Banduras zusammen mit den speziellen ukrainischen Harmonien beim Gesang bilden ein für unsere Ohren vollkommen unbekanntes, aber absolut faszinierendes Klangbild.
Dieses "Bandura Goldkehlchen-Quartett" ist noch etwa zwei Wochen in Oberfranken und der Oberpfalz unterwegs und gibt Konzerte in Kirchen oder sonstigen Einrichtungen in Bayreuth, Bindlach, Bad Berneck, Weißenstadt, Brand und Kirchenpingarten. Es lohnt sich. Infos: 09277/9759655.