Ebermannstadter Räte von CSU, Jungen Bürgern und der Fraktion Mühlbachtal,Oberland,Gasseldorf (MOG) rügen in einem persönlichen Schreiben an Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) deren Amtsführung.
Josef Hofbauer Elf von zwölf Räten der CSU, JB und der Umland-Fraktion (MOG) haben in einem eigenhändig unterschriebenen, gemeinsam verfassten Brief an Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) deutlich gemacht, dass sie ihrer Arbeit misstrauen. Meyer habe wiederholt nur "lückenhaft, bzw. fehlerhaft informiert", so der zentrale Vorwurf des Schreibens, das der Redaktion vorliegt.
Das belegen die Mandatsträger an mehreren Beispielen. Die Bandbreite reicht von Baulandausweisung bis zur Straßenausbau-Beitragssatzung, von der Personalsituation in der Verwaltung bis zu "Fake-News" im Zusammenhang mit einer Sitzung der Mitglieder des bayerischen Städtetages in Ebermannstadt.
Keine neutrale Information
Als es um die Baulandausweisung in Ebermannstadt ging, habe Meyer dem Ratsgremium Informationen durch Referatsleiter Matthias Simon, einen neutralen Fachmann des bayerischen Gemeindetages, versprochen. Dessen Expertise sollte den Stadträten helfen, aus zwei Anträgen ein geeignetes Baulandmodell zu entwickeln. Stattdessen wurde mit Fachanwalt Frank Sommer ein Mann verpflichtet, der ein bezahltes Mandat wahrgenommen habe: Ohne Legitimation des Gemeindetages. Diese Information habe Meyer dem Gremium vorenthalten. Der Fachanwalt präferierte - wie nicht anderes zu erwarten - das Baulandmodell der Bürgermeisterin und habe so dem Gremium eine neutrale Bewertung vorgetäuscht.
Die Rückwirkung der Straßenausbau-Beitragssatzung sei nur beschlossen worden, weil Meyer stets betont habe, dass ihr die Rückwirkungspflicht seitens der Regierung von Oberfranken bestätigt worden sei. In den Augen von CSU, JB und MOG eine Falschinformation, denn Regierungspräsidentin Piwernetz hatte in einem Brief vom 1. August diesen Jahres schriftlich erklärt, dass sich die Regierung von Oberfranken stets dahingehend geäußert habe, dass die Vorgehensweise der Stadt auf der Basis der damals geltenden Rechtslage zulässig gewesen sei. "Eine darüber hinaus gehende Aussage zur rückwirkenden Beitragserhebung war damit nicht verbunden", stellt Piwernetz klar.
Falsch informiert?
Daraus schließen die elf Stadträte, dass die Forderung der Rückwirkung nur vom Landratsamt, nicht aber von der Regierung von Oberfranken gefordert wurde. "Also wieder eine nicht zutreffende Behauptung der Bürgermeisterin", formuliert Vizebürgermeister Sebastian Götz.
Zum Thema Straßenausbau-Beitragssatzung hatten die Zeitungen anlässlich einer Tagung des bayerischen Städtetages in Ebermannstadt übereinstimmend berichtet, dass Bürgermeisterin Christiane Meyer "alles richtig" gemacht habe. Auch das könne so nicht stehen bleiben, finden die Verfasser des Beschwerdebriefes.
Auf Nachfrage habe Pressesprecher Martin Steiner klargestellt, dass dieses, der Regierungspräsidentin zugeschriebene Zitat gar nicht von ihr stammen könne, denn sie habe gar nicht an der damaligen Pressekonferenz teilgenommen. Auch in der Versammlung sei diese Aussage so nicht getroffen worden.
Keine andere Konsequen lässt die bisherige politische Verfahrensweise in Ebermannstadt zu, als alles genau zu prüfen und zu hinterfragen. Nur so kommt es nicht wieder zu solchen Fehlentscheidungen wie in der Vergangenheit. Erwiesenermaßen durch Falschinformation oder vorenthaltener Information.