Meisterbrief ist ein hohes Gut

1 Min

Die Industriegewerkschaft (IG) BAU will den Meisterbrief im Kreis Haßberge schützen und damit die Qualität im Handwerk sichern. Das "klare Bekenntnis zum Me...

Die Industriegewerkschaft (IG) BAU will den Meisterbrief im Kreis Haßberge schützen und damit die Qualität im Handwerk sichern. Das "klare Bekenntnis zum Meisterbrief" fordert die IG
Bauen-Agrar-Umwelt von den Bundestagskandidaten. Hintergrund sind Pläne der EU-Kommission. Sie will die Zugangsvoraussetzungen in Handwerksberufen europaweit angleichen. Darunter leiden Qualität und Ausbildung, befürchtet IG BAU-Bezirksvorsitzender Michael Groha. Meisterbetriebe im
Landkreis wären besonders betroffen.
"Wohin der Abbau von Standards führen kann, zeigt sich im Fliesenlegerhandwerk", erklärt Groha. Mit der Novelle der Handwerksordnung 2004 wurde hier die Meisterpflicht abgeschafft. Seitdem ist die Zahl der Fliesenleger-Betriebe im Bereich der Handwerkskammer für Unterfranken von 518 auf 969 im letzten Jahr angestiegen - ein Zuwachs von 87 Prozent. "Immer mehr Ein-Mann-Betriebe buhlen um Aufträge. Qualität und Ausbildung bleiben aber oft auf der Strecke", kritisiert der Gewerkschafter. Sollte der Trend die Baubranche erfassen, drohe eine Verschärfung des Fachkräftemangels. Die Handwerksmeister seien die tragende Säule der Berufsausbildung. Neue Zahlen nennt Groha "beunruhigend": Nur 110 bestandene Meisterprüfungen gab es 2016. Der Lehrlingsbestand ging zurück. red