Mehr Fälle in Coburger Pflegeheimen - und ein Appell an die Thüringer

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In der vergangenen Woche bildete der Landkreis Coburg auf der Karte des Robert-Koch-Instituts (RKI) einen tiefroten Ring um das blaßrot eingefärbte Stadtgebiet Coburg. Inzwischen haben sich die beiden...

In der vergangenen Woche bildete der Landkreis Coburg auf der Karte des Robert-Koch-Instituts (RKI) einen tiefroten Ring um das blaßrot eingefärbte Stadtgebiet Coburg. Inzwischen haben sich die beiden Gebiete einander angenähert: Beide waren am Montag orange eingefärbt. Im Landkreis lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 41,4, in der Stadt bei 31,5. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert nennt die rechnerische Zahl von Neuinfektionen mit dem Corona-Virus pro 100 000 Einwohnern. Der Landkreis hat aber nur knapp 87 000 Einwohner, die Stadt leicht über 42 000, so dass die Zahl der tatsächlich neu-Infizierten weit darunter liegt: 17 Menschen im Landkreis und sieben in der Stadt haben sich ausweislich der Landkreis-Statistik seit 19. Mai neu infiziert. Das RKI hat in seinen Wert noch die Zahlen vom 18. Mai einbezogen, damals waren in Stadt und Landkreis 344 Menschen infiziert; am 25. Mai waren es 379. Von diesen Infizierten gelten 252 als genesen, 104 als krank. 22 Menschen sind gestorben. Damit stieg die Zahl der Toten im Landkreis um vier. In der Stadt gab es bislang einen Toten.

Die steigende Zahl von Neuinfektionen im Stadtgebiet stehe im Zusammenhang mit Pflegeeinrichtungen, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsamts. Auch im Landkreis hatte es viele Infizierte in Pflegeheimen gegeben. Deswegen wurde dort wieder ein Besucherstopp verhängt.

Auch in den Nachbarlandkreisen Sonneberg (Thüringen) und Lichtenfels (Bayern) wurden in den vergangenen Tagen viele Neuinfektionen verzeichnet. Der RKI-Index lag am Montag für Sonneberg bei 35,6 und in Lichtenfels bei 41,9. In Lichtenfels gab es Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim in Marktgraitz, wo am Freitag 22 Erkrankte vermeldet wurden.

In Thüringen könnte es bald Lockerungen der Corona-Beschränkungen geben. Coburgs Landrat Sebastian Straubel (CSU) sieht das nach eigenem Bekunden mit einiger Sorge: . "Ich wünsche mir, dass man diese beabsichtige Aufhebung der Beschränkungen nochmal überdenkt." Das Virus mache an Landesgrenzen nicht halt. Es gelte, weiterhin gemeinsam zu versuchen, die Verbreitung zu verhindern. "Gemeinsam mit den (Ober-)Bürgermeistern aus Stadt und Landkreis Coburg, den Landrats-Kollegen aus den bayerischen wie thüringischen Nachbarlandkreisen werden wir uns an die thüringische Landesregierung wenden", kündigte Straubel an. sb