Mehr Arbeitslose im Juni

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bilanz  Im Landkreis Bad Kissingen waren 1733 Menschen arbeitslos. Erstmals machen sich die aus der Ukraine Geflüchteten in der Arbeitslosenquote bemerkbar. Doch die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiter hoch.

Im Juni waren 7947 Menschen in der Region Main-Rhön arbeitslos gemeldet. Das waren 805 Personen (+ 11,3 Prozent) mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juni waren ausschließlich Kunden in den Jobcentern betroffen, wohingegen in der Arbeitsagentur ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen war. Die seit 1. Juni geltende Übergangsregelung für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine führte zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Jobcentern, heißt es im Bericht der Agentur für Arbeit Schweinfurt für Juni.

In den Jobcentern waren demnach 4349 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entsprach einem Anstieg von 931 Personen (+ 27,2 Prozent). In der Agentur für Arbeit Schweinfurt (im Bereich der Arbeitslosenversicherung) waren 3598 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies waren im Vergleich zum Vormonat 126 Personen (- 3,4 Prozent) weniger. Im Landkreis Bad Kissingen waren im Juni 1733 Menschen ohne Arbeit, die Quote liegt bei 3,0 Prozent (+0,3 im Vergleich zum Vormonat ).

"Seit 1. Juni werden unter bestimmten Voraussetzungen ukrainische Geflüchtete von den Jobcentern betreut. Sie wechseln damit vom Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) in die Grundsicherung/SGB II (umgangssprachlich Hartz IV) und werden deshalb erstmals in der Arbeitslosenstatistik sichtbar. Aktuell sind rund 1500 ukrainische Geflüchtete, ab einem Alter von 15 Jahren (Stand: 22. Juni 2022), in den Jobcentern in der Region Main-Rhön (ohne zkT/Jobcenter der Stadt Schweinfurt) registriert worden. Die Zahlen sind derzeit noch sehr volatil. Detaillierte Zahlen werden erst in den nächsten Wochen vorliegen", erläutert Alexandra Elbert, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Schweinfurt. "Es gab im Berichtsmonat allerdings auch erfreuliche Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Die Anzeigen auf

Kurzarbeit gingen mit 514 weniger betroffenen Arbeitnehmern weiter zurück. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Langzeitarbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen um 366 Personen (- 13,4 Prozent im SGB III / - 14,2 Prozent im SGB II) und die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin ungebrochen hoch", berichtet Elbert.

Rekordbestand an Stellenangeboten

Mit insgesamt 6826 Arbeitsangeboten im Bestand stieg dieser im Vergleich zum Vormonat um 165 Stellen (+ 2,5 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 1784 Stellen (+ 35,4 Prozent) an. Seit Jahresbeginn wurden 6334 Stellenzugänge verzeichnet, dies waren 364 Stellen oder 6,1 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Von den Angeboten waren 6599 Stellen sozialversicherungspflichtig. Die Arbeitgeber meldeten 6594 Stellen als sofort zu besetzen. Die durchschnittliche Vakanzzeit, also die Zeit, bis ein Arbeitgeber beziehungsweise eine Arbeitgeberin eine Arbeitsstelle besetzen kann, betrug 230 Tage. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Dauer um fast einen Monat, im Durchschnitt um 25 Tage, verlängert. 43,2 Prozent dieser Stellen waren sechs Monate oder länger unbesetzt. "Die immer noch sehr gute Auftragslage vieler heimischer Unternehmen führt zu einer hohen Arbeitsplatzsicherheit in der Region, aber auch zu anhaltender Arbeitskräftenachfrage in nahezu allen Branchen. Dies führt zu einem erneuten Höchststand an gemeldeten offenen Arbeitsstellen", so Elbert.

Seit Oktober 2021 wandten sich 2141 Jugendliche bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Schweinfurt. Dies war gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 209 junge Menschen und entsprach einem Minus von 8,9 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden der Arbeitsagentur 3850 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 230 oder 6,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Jugendlichen, die im Juni noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle waren, lag mit 559 um 112 (16,7 Prozent) niedriger als vor der Jahresfrist. Sie hatten die Wahl zwischen 1.679 unbesetzten Berufsausbildungsstellen. Das waren 190 (12,8 Prozent)

mehr als vor einem Jahr. red