von unserer Mitarbeiterin gerda Völk Lichtenfels — Vor über zwölf Jahren war "Echoes of Swing" zum ersten Mal im Lichtenfelser Stadtschloss zu Gast. Am Sonntagabend durfte sich das...
von unserer Mitarbeiterin gerda Völk
Lichtenfels — Vor über zwölf Jahren war "Echoes of Swing" zum ersten Mal im Lichtenfelser Stadtschloss zu Gast. Am Sonntagabend durfte sich das hei mische Publikum erneut über die vier exzellenten Musiker freuen, die als eine der besten Swing-Bands Deutschlands gelten. In der Besetzung zwei Bläser, ein Schlagzeug und ein Piano zelebriert "Echoes of Swing" den guten, alten Jazz. Dabei pickt sich das Quartett aus dem riesigen Fundus des swingenden Jazz gerne das Exquisite und Verborgene heraus. Da werden alte Jazzstücke mit einem neuen Thema versehen, oder das Schlagzeug auf eine bestimmte Art und Weise gespielt, wie es heute kaum noch zu hören ist.
Mit Perfektion, Improvisationstalent und einer gehörigen Portion Humor spielt das Quartett den Swing der späten 1920er- und 1930er Jahre.
Ihr umfangreiches Repertoire umfasst gefühlvolle Balladen ebenso wie neuinterpretierte Etüden klassischer Komponisten. Neben Bekannten wie Chris Barber's "Wild Cat Blues" kommen auch einige Stücke aus ihrer aktuellen CD "Blue Pepper" zu Gehör. Und wie zu erfahren ist, hat jeder Titel darauf etwas mit der Farbe Blau zu tun.
Auf der Bühne im Lichtenfelser Stadtschloss treten sie als korrekt gekleidete Herren in Anzügen auf, die alles andere als steif wirken. Manchmal blitzt ein gewisser Schalk im Nacken auf, dann wenn sie ihrem Publikum erklären, dass sie ein bekanntes Lied anspielen werden. Und falls das Publikum es erkennt, soll es in frenetischen Beifall ausbrechen.
Colin T. Dawson erweist sich als Trompeter mit langem Atem und ausdruckstarkem Ton. Bernd Lhotzky gilt als einer der bekanntesten Solo-Pianisten der Jazz-Szene mit besonderer Leidenschaft für den Harlem Stride Stil.
Als Swing-Drummer sorgt Oliver Mewes für einen unerhörten Drive und musikalische Klasse. Am Saxophon überzeugt Chris Hopkins mit Ideenreichtum und einem bemerkenswerten Repertoire. Und immer gelingt es ihnen, ihr Publikum in Staunen zu versetzen. Wunderschön auch Billie Holiday "Don't explain", ein Lied, das von einer Beziehungsgeschichte erzählt. Mehr als zwei Stunden Jazzgenuss der besonderen Art werden vom Publikum mit viel Beifall belohnt.