Die Fördergemeinschaft Nördlicher Steigerwald besteht seit 20 Jahren und hat seitdem einiges erreicht, um den Fremdenverkehr anzukurbeln. Das Freizeit- und Urlaubsverhalten der Menschen hat sich seit Gründung gravierend geändert.
Seit 20 Jahren gibt es die "Fördergemeinschaft nördlicher Steigerwald", in der die Kommunen und gastronomischen Betriebe der "Fünf-Sterne"-Gemeinden (Rauhenebrach, Oberaurach, Sand,
Eltmann und Knetzgau) zusammengeschlossen sind. Das war bei der Jahresversammlung in Eltmann ein Grund, zurückzublicken auf die Anfänge und die Entwicklungen seitdem. Präsentiert wurde auch das neueste Werk der Fördergemeinschaft, der Freizeitführer, der bereits auf große Resonanz gestoßen ist.
Vorsitzender Matthias Bäuerlein, der Bürgermeister von Rauhenebrach, freute sich über die gute Entwicklung des Tourismus im nördlichen Steigerwald. Das sei auch einer guten Kooperation der Kommunen und der Gastgeber geschuldet, außerdem der Vernetzung in die Region und in den Tourismusverband Franken.
Die gesamte Region stellt der neue Freizeitführer vor, den Julia Wagner präsentierte. In drei Arbeitskreis-Sitzungen haben Mitglieder der Fördergemeinschaft Freizeitangebote in den "Fünf-Sterne"-Gemeinden und in ihrer Nachbarschaft zusammengetragen - für Einzelpersonen wie Gruppen, für Familien, sportlich Ambitionierte, Genießer, Kulturinteressierte, Kreative oder Senioren. Mancher Geheimtipp ist unter den 56 Freizeithinweisen. Die 28-seitige Broschüre wurde erstmals auf der Immobilienmesse in Bamberg angeboten und fand dort reißenden Absatz.
Auf den Messen
Susanne Volkheimer informierte über die Initiativen des Verbandes Landkreistourismus Haßberge, der die Haßberge und den Steigerwald verbindet. Sehr beliebt sei der Landkreis bei Radfahrern, und zwar sowohl auf dem Mainradweg, der laut einer Radreiseanlayse zu den Top Zwölf der deutschen Radwege gehört, aber auch für Tourenradfahrer, die etwas mehr Höhenmeter wollten. Auch die Wohnmobilisten schätzten die Haßberge wie den Steigerwald, hier lägen weitere Potenziale, erklärte sie. Im Produktmarketing setze der Verband auf die Kulinarik mit Wein, Bier und fränkischen Küchen-Spezialitäten.
Durch die Einbindung in den Franken-Tourismus sei auch der Steigerwald auf allen großen Messen vertreten, viele Kooperationen seien möglich. So stehe für 2017/18 das Kooperationsprojekt Kelten-Erlebnisweg auf der Agenda. Der Keltenweg führt von Südthüringen über die Haßberge in den Steigerwald.
Wie sich die Zeiten ändern, zeigten Margret Cramer und Oskar Ebert bei ihrem Rückblick auf 20 Jahre Fördergemeinschaft auf. Entstanden aus einem Zusammenschluss von landwirtschaftlichen Betrieben, die Ferien auf dem Bauernhof anboten, bildete sich der kleine Tourismus-Verband innerhalb des Naturparks Steigerwald.
"Das war aus meiner Sicht notwendig, weil der Tourismusverband Steigerwald nach Scheinfeld umzog und wir Steigerwald-Gemeinden im Landkreis Haßberge namentlich meist nicht vorkommen", so Oskar Ebert, der ehemalige Bürgermeister von Rauhenebrach. Gemeinsam wollten die fünf Gemeinden und die Fremdenverkehrsbetriebe dort Werbung machen. Messebesuche wurden gemeinsam finanziert, ein Werbe-Trailer für das Stadtmarketing angeschafft, der aber inzwischen nicht mehr viel hermacht.
Das Urlaubsverhalten sei zur Gründung der Fördergemeinschaft noch vollkommen anders gewesen, erinnerte sich Margret Cramer. Die Schatzmeisterin der Fördergemeinschaft betreibt in Eltmann ein Hotel und erlebt das hautnah. "Es gab keine billigen Flüge in den Süden und von All-inclusive-Urlauben sprach noch fast niemand", erzählte sie. So gab es nach ihrer Darstellung auch im nördlichen Steigerwald viel mehr Gäste, die mehrere Wochen blieben.
Am besten mit einem Fass Bier
Guten Zulauf hatte der Präsentationsanhänger beim Stadtmarketing, vor allem wenn auch ein Fass Bier mit an Bord war, doch inzwischen sei ein guter Internetauftritt (
www.noerdlicher-steigerwald.de) viel wichtiger zur Gäste-Akquise, so Margret Cramer. "Die Leute informieren sich eben anders über mögliche Reiseziele", weiß sie.
Bewährt über all die Jahre hätten sich die ehrenamtlichen Wanderwarte der "Fünf-Sterne"-Gemeinden. Sie seien die Garanten für eine lückenlose Beschilderung der Wanderwege.