Auf der Maintalautobahn zwischen Haßfurt und Knetzgau hat es Sonntagabend heftig gekracht. 17 Autos waren beteiligt. Zehn Menschen wurden verletzt, zwei davon schweben in Lebensgefahr. Der Schaden beträgt rund 100 000 Euro.
Ein Horrorszenario nach der Massenkarambolage auf der A 70 zwischen Haßfurt und Knetzgau am Sonntagabend: Nach einem Graupel- und Schneeschauer waren 17 Autos in Fahrtrichtung Bamberg ineinandergekracht. Zehn Personen wurden verletzt, zwei davon lebensgefährlich; in ihrer ersten Bilanz spricht die Polizei von einem Schaden von mindestens 100 000 Euro.
Besonders schrecklich: Autos fuhren in Menschen, die eben aus Unfallfahrzeugen ausgestiegen waren und anderen zu Hilfe eilten. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang dauern an. Die Autobahn war bis in den späten Sonntagabend hinein komplett gesperrt, die Bergungsarbeiten waren aufwendig.
Zur Versorgung der Verletzten wurde auf der Gegenspur in Richtung Würzburg ein Zelt errichtet, in dem Verletzte versorgt und andere Beteiligte betreut wurden.
Die Ursache: Nach einem Tag mit Aprilwetter war es gegen 17.30 Uhr am Streckenabschnitt zwischen Haßfurt und Knetzgau - hier passieren
öfters Unfälle - zu heftigen Graupelschauern gekommen. Matsch bildete sich auf der Autobahn, ein Seat-Fahrer verlor laut Polizeibericht die Kontrolle über sein Fahrzeug, kam rechts von der Fahrbahn ab und an einer Böschung zum Stehen. Ein Dacia-Fahrer hielt auf dem Seitenstreifen, um den Insassen im Seat zur Hilfe zu eilen. Der Ersthelfer und seine Frau brachten den Seat-Fahrer, dessen Beifahrerin und zwei Kleinkinder aus dem Unfallfahrzeug. Nur einen Augenblick später geriet ein Skoda ebenfalls rechts von der Fahrbahn ab, fuhr dabei die Böschung entlang und erfasste schließlich die Frau des Ersthelfers, den aus dem Seat befreiten Fahrer und dessen Kind. Die drei Personen erlitten dabei schwere Verletzungen. Sie wurden mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser geflogen.
Nachdem sich hinter der Unfallstelle bereits ein Stau gebildet hatte, kam es noch zu drei weiteren Folgeunfällen, bei denen mindestens sechs weitere Personen Verletzungen davongetragen haben. Dutzende Rettungswagen, Technisches Hilfswerk, 125 Feuerwehrleute und vier Rettungshubschrauber rückten an, um die Verletzten zu versorgen und in Klinken zu bringen. Vor Ort waren auch Notfallseelsorger.
ks/kra