Natur und Landschaft sind das Pfund, mit dem die Marktgemeinde wuchern kann. Das hat positive wie negative Auswirkungen. Zu ersterem zählt unzweifelhaft die...
Natur und Landschaft sind das Pfund, mit dem die Marktgemeinde wuchern kann. Das hat positive wie negative Auswirkungen. Zu ersterem zählt unzweifelhaft die Aktion von "Oberfranken offensiv" und der Hochschule Coburg, den Hauptort zu illuminieren. "Muggendorf leuchtet - die Wiesentpromenade im Farbenspiel" heißt es vom 3. bis 11. Juni.
Neun große abendliche Veranstaltungen ergänzen die Rundgänge durch den Ort nach Einbruch der Dämmerung. "Der Fluss, die Bäume und die Landschaft stehen bei uns im Vordergrund, nicht Schlösser und Baudenkmäler", erläuterte Bürgermeister Helmut Taut (FWW) das nun feststehende Programm. Auf besonderes Interesse dürften neben der Auftaktveranstaltung am Samstag, 3. Juni, die Lange Nacht der Binghöhle mit geführter Wanderung nach Muggendorf am Sonntag, die Nachtwanderung um den Ort am Dienstag und die Feuershow am Mittwoch stoßen.
Oder der Fränkische Theatersommer, der am Donnerstag mit "Wahnsinnsweiber" gastiert. Oder das Konzert der Blaskapelle Hohenpölz am Freitag, die Salonkultur am Montag oder der Vortrag von Heidrun Alzheimer zum symbolischen Umgang mit Feuer und Licht am Samstag oder das Krimidinner am Sonntag. Eine "naturverträgliche Brücke" (Zweiter Bürgermeister Gerhard Kraus, BGS) wünscht sich der Marktgemeinderat als Steg über die Wiesent auf Höhe der Riesenburg, der genau über die Gemeindegrenzen verläuft.
Gemeinsam mit Waischenfeld soll das marode Bauwerk erneuert werden. Er dient künftig noch mehr als bisher als Querverbindung im Tal zwischen dem Frankenweg, der auf der Ostseite verläuft und dem Radweg, der parallel zur Staatsstraße gebaut werden soll.
Wegen etlicher Negativbeispiele in der Region stellen die Wiesenttaler das Einfügen des Bauwerks in die Landschaft obenan.
Neue Anlage
Die finanzielle Seite ist gut abgesichert: die Hälfte der Kosten durch Fördermittel, dazu ein Zuschuss des Landkreises Bayreuth, so dass sich die zwei Anliegergemeinden nur den Rest von 25 Prozent teilen müssen.
Der Wiesenttaler Bauausschuss schaut sich in der nächsten Sitzung vor Ort um, um einen Baubeginn noch in diesem Jahr zu ermöglichen. Das gleiche gilt für eine geplante Photovoltaikanlage in Engelhardsberg. Der Aussiedlerlandwirt will dort auf 770 Quadratmetern Fläche an seinem Hof die Anlage auf Ständern errichten.
Die Leistung dürfte bei rund 100 kW liegen. Das Problem ist die Lage im Landschaftsschutzgebiet. Zwar ist das Gelände mit Büschen eingewachsen, liegt aber auf der Sichtachse vom Wanderweg beim Hohen Kreuz. Wegen der Interessenkollision zwischen erneuerbaren Energien und dem Tourismus will sich der Rat ein eigenes Bild machen, ehe er eine Entscheidung über die Bauvoranfrage trifft.
Der Ausbau der Straße durch Wüstenstein kommt dem Vernehmen im Gemeinderat nach derweil gut voran.