Mächtige Karpfen und zugezogene Fische

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Daniel Dreßel hat den schwersten Karpfen gefangen. Fotos: Johanna Blum
Daniel Dreßel hat den schwersten Karpfen gefangen. Fotos: Johanna Blum
Für die Schwarzmundgrundel interessierte sich ein Fernsehteam.
Für die Schwarzmundgrundel interessierte sich ein Fernsehteam.
 

Eine Neuerung gab es heuer beim Fischerfest in Aisch. Am Samstag, dem Tag vor dem Hanni-Schüpferling-Gedächtnisfischen, war die Aisch komplett für Mitglieder und Gastfischer gesperrt. Der Verein will ...

Eine Neuerung gab es heuer beim Fischerfest in Aisch. Am Samstag, dem Tag vor dem Hanni-Schüpferling-Gedächtnisfischen, war die Aisch komplett für Mitglieder und Gastfischer gesperrt. Der Verein will damit erreichen, dass auch die Gastfischer eine Chance auf einen guten Angelplatz bekommen. Das Gewässer durfte erst am Sonntag ab 3 Uhr begangen werden. Von 5 Uhr bis zum Abwiegen um 11 Uhr wurde eifrig geangelt und 31 erfolgreiche - von gesamt 62 Teilnehmern kamen zum Abwiegen teils schwer bepackt ans Fischerheim.

Es war insgesamt eine sehr gute Ernte und etliche mächtige Karpfen hatten angebissen. Die Siegerehrung übernahmen Helmut Schleicher (Vorsitzender) und Margit Paulus (Zweiter Vorsitzender). Sieger wurde Daniel Dreßel mit einem Einzelfisch von 13 640 Gramm und einem geangelten Gesamtgewicht von 19 500 Gramm vor Kevin Schlabitz mit einem Karpfen von 12 400 Gramm und Richard Willert mit einem Karpfen von 11 550 Gramm. Die Teilnehmer stammtem aus den Vereinen Hausen/Möhrendorf, Neumarkt/Oberpfalz, Greiendorf, Mühlhausen, Schlammersdorf/Trailsdorf, Adelsdorf, Baiersdorf, Bamberg und Aisch. Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) bedankte sich im Anschluss noch bei Stefan Schleicher, dem Jugendwart, mit einem Umschlag für die "wieder perfekte" Reinigungsaktion am Aischufer.

Besondere Gäste - neben dem Ehrenvorsitzenden Erhard Herold - waren diesmal Mitarbeiter des Bayerischen Fernsehens mit Paul Enghofer, dem Moderator der Sendung "Zwischen Spessart und Karwendel". "Uns wurde bekannt, dass hier in der Region die Schwarzmundgrundel vorkommt, ein kleiner, europäischer Brack- und Süßwasserfisch", verriet Enghofer. Das sei schon ein Grund, hierher zu kommen.

Margit Paulus klärte die neugierigen Fischer auf: "Wegen der massiven Vermehrung in neu besiedelten Gewässern wird dieser kleine Fisch häufig innerhalb kurzer Zeit zu einer zahlenmäßig dominanten Fischart. Das Ausbreitungsverhalten des Fischleins wird zurzeit intensiv beforscht. Die Grundel tritt gegenüber vielen heimischen Arten als Nahrungs- und Raumkonkurrent auf. Hauptsächlich gelangte sie als blinder Passagier in den Ballasttanks großer Frachtschiffe zu uns. Unterhalb der Aischer Mühle ging sie bereits an die Angel und auch oberhalb der Aischer Mühle soll sie gesichtet worden sein."

Das Fernsehteam interessierte sich für dieses "Neozoon" (Einwanderer) und wollte auch wissen, wie man im Aischgrund damit umgeht. Natürlich landeten die frisch geangelten Schwarzmundgrundeln im Kochtopf und wurden von allen genussvoll verzehrt. Am Samstag, 27. Juli, sollten diejenigen, die jetzt neugierig geworden sind, den Fernseher einschalten, denn in der Sendung "Zwischen Spessart und Karwendel" wird der Bericht über die Schwarzmundgrundel in der Aisch und das Fischerfest um 17.45 Uhr ausgestrahlt. Johanna Blum