Leichtathletik Der erst 16-Jährige vom LAV Neustadt gewann bei der deutschen Jugendmeisterschaft die Goldmedaille. Sein letzter Versuch landet bei 64,83 Meter und bringt ihm den Sieg, weil sein Dauerrivale 41 Zentimeter weniger warf.
von unserem Mitarbeiter Martin Ständner
Wattenscheid/Neustadt — 1500 Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands ließen die deutschen Jugendmeisterschaften im Wattenscheider Lohrheidstadion auch in diesem Jahr zu einer großen nationalen Talentschau werden. Auch der im Wurfzentrum Stadtsteinach trainierende Neustadter Dominik Maaß hatte sich für dieses Spektakel qualifizieren.
Bei Dauerregen und schmierigem Ring musste Dominik Maaß zunächst in den Hammerwurfring. Genau wie seinen Mitkonkurrenten im U18-Wettbewerb war ihm große Nervosität anzumerken, denn die bisherigen diesjährigen Wettkämpfe waren insbesonders mit Konstantin Steinfurth (TG Eppstein /Hessen) stets knapp ausgegangen, mehrmals wechselten sich die beiden an der Spitze der deutschen Rangliste ab.
Steinfurth und Maaß begannen im Lohrheidestadion mit einem ungültigem Versuch, der spätere Drittplatzierte, Julian Brinkmann (TuS Olfen/Nordrhein-W.) legte zumindest den ersten 60-Meter-Wurf (60,19 Meter) vor. Steinfurth steigerte sich über 63,36 Meter auf 64,42 Meter, während Dominik`s Würfe verkrampft bei 61,80 Meter und 61,98 Meter landeten. Zwischenzeitlich hatte sich auch Brinkmann auf exakt 63 Meter gesteigert.
Dann kam der fünfte Versuch: Dominik Maaß warf wieder viel zu flach ab - "nur" 63,27 Meter.
Der sechste und letzte Versuch musste es also für den Werfer des LAV Neustadt richten: Nach unrunden vier Drehungen legte der 16-Jährige alles in seinen Abwurf, der Hammer flog viel steiler als zuvor und landete bei 64,83 Meter.
Bange Minuten des Wartens folgten, denn Steinfurth hatte noch seinen letzten Versuch vor sich. Schließlich landete Steinfurths Hammer außerhalb des Wurfsektors und Dominik ließ sich abgekämpft ins nasse Gras fallen. Mit ganzen 41 Zentimetern Vorsprung holte er sich den deutschen Meistertitel.
Den Hammer hätte in Wattenscheid auch gerne Dominik`s Trainingskollegin Rebecca Zimmer geworfen, doch im Zeitplan lag diese Disziplin vor dem Diskuswerfen.
So fiel die Entscheidung für letztere Disziplin, denn hier hatte die 17-Jährige in den letzten Wochen eine enorme Konstans in Wettkampf und Training um die 45 Meter gezeigt, was einen "Ausrutscher"
nach oben machbar erschien.
Trainingskollegin holt Silber Im fünfter Versuch flog ihr Diskus mit optimaler Flugbahn auf 47,45 Meter und gefährlich Nahe an die Marke der führenden Kempka heran, ehe diese sich mit 48,70 Meter das erwartete Gold sicherte, während sich Rebecca über einen nie erwarteten zweiten Platz freuen durfte.
Die 17-jährige Bambergerin übertraf mit ihren 47,45 Metern übrigends nicht nur ihre persönliche Bestmarke um knapp drei Meter, sondern auch den 22 Jahre alten oberfränkischen B-Jugend-, A-Jugend- und Frauenrekord von Simone Mathes (UAC Kulmbach), der bisher bei 46,40 Meter stand.