Lückenloses High-Speed-Netz

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Das ist die Zukunft: Auch wenn in Weidhausen derzeit noch nicht überall Glasfaserleitungen liegen, ist die Gemeinde auf dem Weg in die digitale Zukunft gut gerüstet. Foto: Foto: Peter Kneffel/dpa
Das ist die Zukunft: Auch wenn in Weidhausen derzeit noch nicht überall Glasfaserleitungen liegen, ist die Gemeinde auf dem Weg in die digitale Zukunft gut gerüstet. Foto: Foto: Peter Kneffel/dpa
Markus Mönch und Rainer Maier (rechts) heißen Melanie Fraas als neue VHS-Außenstellenleiterin willkommen. Foto: Berthold Köhler
Markus Mönch und Rainer Maier (rechts) heißen Melanie Fraas als neue VHS-Außenstellenleiterin willkommen. Foto: Berthold Köhler
 

Dank eines Förderprogramms des Freistaates Bayern kann es sich Weidhausen leisten, die letzten verbliebenen Lücken im Breitbandnetz zu schließen. In zwei Jahren hat dann jedes Gebäude Zugang zu einer 30-Megabit-Leitung.

Die Gemeinde macht sich daran, bei der Breitbandversorgung die letzten "grauen Flecken" - wie es Bürgermeister Markus Mönch (parteilos) formulierte - aus der Landkarte des Ortsgebietes zu tilgen. Grundlage für den einstimmigen Beschluss dazu ist ein Förderprogramm des Freistaates zum flächendeckenden Breitbandausbau im gesamten Land. Anderthalb Milliarden Euro stehen dafür zur Verfügung. Geld, das auch in Weidhausen helfen könnte.
Dabei schaut es mit dem schnellen Internet in Weidhausen alles andere als schlecht aus, Trübenbach und Neuensorg können praktisch sogar mit Vollversorgung glänzen. "Die Gemeinde ist gut aufgestellt", versicherte Siegbert Reuther, der das Projekt in Weidhausen begleitet. Es gebe in Oberfranken Kommunen, die seien meilenweit vom Standard der Weidhäuser entfernt. Aber es gibt sie noch, eben jene "grauen Flecken". Reuther hat die Leistungsfähigkeit der Datenleitungen im Gemeindegebiet untersucht und ist in Weidhausen auf zwei unterversorgte Punkte gekommen: die Sportplatzstraße 25 sowie die Mödlitz Straße 58. Hinter diesen Adressen stecken der Möbelhersteller Munzer sowie ein Teil des Firmengeländes von "Verpa".


Munzer und "Verpa" profitieren

"Das sind zwei Firmen, die schnelles Internet brauchen", sagte denn auch der Bürgermeister und schlug vor, sich mit der Erschließung der beiden Gebäude am Förderprogramm zu beteiligen. Wie die Breitbandanbindung technisch umgesetzt wird, stellt sich nach Angaben Reuthers erst im Laufe der Ausschreibung heraus. Ganz billig wird die Schließung der letzten zwei Versorgungslücken aber nicht. "Wir müssen mit einem deutlich fünfstelligen Betrag rechnen", sagte der Planer vor dem Gemeinderat. Allerdings: Die Gemeinde kann mit einem satten Zuschuss rechnen. Der Freistaat Bayern hat einen Fördersatz von 90 Prozent zugesichert, da bleibt der Anteil der Gemeinde also auf jeden Fall unter 10 000 Euro.
Wenn dann laut Plan irgendwann im Jahr 2018 auch Munzer und Verpa vollständig mit hohen Übertragungsraten arbeiten können, ist in Weidhausen das Ziel der bayerischen Staatsregierung erreicht: eine flächendeckende Internetversorgung mit mindestens 30 Megabit pro Sekunde. Wie Internet-Spezialist Reuther erklärte, gibt es derzeit einige Ecken im Gemeindegebiet, in denen diese Ziel-Rate im Augenblick noch nicht erreicht wird. Aber spätestens in zwei Jahren will die Telekom als Partner der Gemeinde ihre Technik so weit aufrüsten, dass kein Haushalt unter 30 Megabit beim Download von Daten bleibt.
Im Gespräch mit dem Gemeinderat ließ Siegbert Reuther zudem noch durchblicken, wo langfristig die Entwicklung bei der Breitbrandversorgung hingehen wird. "Glasfaser bis ins Haus" werde in nicht allzu ferner Zukunft das Maß aller Dinge sein. Deshalb riet Reuther der Gemeinde, auch weiterhin bei Straßenbauarbeiten gleich Leerrohre für spätere Glasfaseranschlüsse mit zu verlegen. Wenn dies der Fall sei, könne man in Weidhausen gelassen in die Zukunft blicken - "zumindest die nächsten 20 bis 30 Jahre", zeigte sich Reuther überzeugt. Denn derzeit sei am Markt nichts zu erkennen, was Glasfaser in Übertragungsleitungen von der Geschwindigkeit her einmal toppen könne. Die derzeit noch in vielen Telefonleitungen laufenden Kupferkabel seien bei 100 Megabit am Ende ihrer Leistungsfähigkeit und damit absolute "Auslaufmodelle".