von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger Lonnerstadt — Es ist eine endlose Geschichte: Die Eigentums- und Nutzungsrechte am Wald zwischen der 95er-Waldbauern-Vereinigung und der Gemein...
von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger
Lonnerstadt — Es ist eine endlose Geschichte: Die Eigentums- und Nutzungsrechte am Wald zwischen der 95er-Waldbauern-Vereinigung und der Gemeinde. Jetzt soll die Angelegenheit endgültig geklärt werden.
Bürgermeister Stefan Himpel (FW) soll es richten. Da er unbeteiligt war, hatte man ihm noch in seiner Zeit als Zweiter Bürgermeister aufgetragen, diese Angelegenheit in die Hand zu nehmen. Das Ratsgremium war seinerzeit nicht beschlussfähig, da etliche Räte als Rechtler selbst "betroffen" waren.
Jetzt kam das Thema in die Sitzung durch einen Antrag von Hermann Popp (SPD/Wählergemeinschaft Lonnerstadt). Eine einvernehmliche Lösung, wie vom Gericht im Februar vorgeschlagen, solle herbeigeführt werden, beantragte der Rat aus Fetzelhofen.
Das dürfte jedoch nicht einfach sein.
Denn nicht nur mit 95 Rechtlern, sondern mit einigen mehr muss ein Konsens gefunden werden. Nun steht bereits der 21. Oktober als Termin fest, an dem in einer Art Musterprozess die Eigentumsrechte gerichtlich geklärt werden sollen. Beklagte ist die Kirche, einfach aus dem Grund, weil sie zwar Rechtler, aber unter allen die einzige juristische Person ist.
Unbestritten dürfte sein, dass in den 50er-Jahren einiges schiefgelaufen ist, was die Sache so schwierig macht und von der Rechtsaufsicht seit langem beanstandet wird. VG-Geschäftsleiter Otto Tröppner erinnerte sich daran, dass er bereits bei seinem Dienstantritt 1978 mit dem Thema konfrontiert war.
Wie Bürgermeister Himpel in der Sitzung erläuterte, geht es darum, falsche Grundbucheintragungen zu berichtigen.
"Wenn wir wissen, wer Eigentümer ist, können wir auf die Rechtler zugehen und eine Lösung finden." Pfarrer Martin Müller, der in der Sitzung sprechen durfte, beklagte sich darüber, "dass man nicht auf uns zugeht und miteinander redet". Er brachte einen, auch für manches Ratsmitglied neuen Aspekt in die Diskussion.
Nicht zum Schaden Müller fürchtet, dass mit dem Eigentumsrecht auch das Nutzungsrecht verloren geht. Denn über die Nutzung gebe es keinerlei Eintrag. Daher müsse versucht werden, miteinander ins Gespräch zu kommen. Das ist für Müller allemal besser als eine Klagelösung, und es sei auch der eindeutige Auftrag des Richters.
Den Rechtlern die Nutzung streitig machen, wollte natürlich niemand im Gremium.
"Ich will erreichen, dass sich die Rechtler mit der Gemeinde gütlich einigen, und der Friede im Dorf gewahrt wird", betonte Antragsteller Popp. In all den Jahren hätten Leute Rechte gekauft und verkauft und das notariell beurkunden lassen. Sie könnten am Ende "in die Röhre schauen", fürchtet er.
In der Sitzung einigte man sich: Noch vor dem Gerichtstermin soll eine Zusammenkunft mit den Rechtlern stattfinden, um einen Konsens zu finden.