Jugendliche aus Neuenmarkt verdeutlichten in einem modernen Krippenspiel, dass es wichtig ist, sich um andere zu kümmern.
Ein Krippenspiel mit einer Live-Übertragung ist nichts Alltägliches. In der Christuskirche wagte sich die jüngere Generation der evangelischen Kirchengemeinde beim Familiengottesdienst an Heiligabend mit Erfolg an ein derartiges Projekt. Kernbotschaft war, dass man sich um andere kümmern und Fremde aufnehmen sollte.
Wenige Minuten nach dem Beginn des Gottesdienstes, den Felix Schricker hielt (siehe auch Kurzinterview rechts), tickerte bereits die erste Meldung über den Großbildschirm am Altarraum.
Dann hörte man den Nachrichtensprecher: "Guten Tag, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zu den Bethlehem-Nachrichten. Aufgrund des Erlasses von Kaiser Augustus vor zwei Wochen müssen sich morgen alle Menschen dieses Landes schätzen lassen." Dieses Gebot habe zu erheblichen Komplikationen in der Stadt Bethlehem geführte.
Um dies zu verdeutlichen, folgte eine Live-Schaltung zum Außenreporter Maxi Berger, der seine Eindrücke schilderte: "Ich befinde mich mitten auf dem Marktplatz unserer kleinen Stadt. Hier ist die Hölle los, viele Leute suchen für heute Nacht noch eine Unterkunft, doch ich habe gehört, dass die Schlafplätze langsam knapp werden."
Prompt befragte der Außenreporter auch gleich zwei Wirtsleute, die bestätigten, dass ihr Haus "bis oben hin voll" sei.
Plötzlich tauchte ein junges Ehepaar auf, Josef und Maria, die auch noch eine Unterkunft suchen. Und bei der Herbergssuche war Maxi Berger als Außenreporter natürlich live dabei. Der Sprecher beendete die Live-Übertragung mit den Worten: "Dies waren bewegende Bilder aus einer Nacht, die wir so schnell nicht vergessen werden. Eines hat es uns gezeigt: Es gibt Menschen, die kümmern sich um das Schicksal anderer und lassen sie nicht im Stich. Denken Sie darüber nach: Was würden Sie tun, wenn heute Abend eine junge Familie mit einer schwangeren Frau bei Ihnen an der Haustüre klingelt?"
Felix Schricker ging natürlich auf das nicht gerade alltägliche Krippenspiel ein. "Ich fand es sehr erheiternd und von den Jugendlichen sehr überzeugend dargebracht. Doch dieser anstrengende Reporter hat mich wahnsinnig gemacht. Denn damals gab es keine große Aufmerksamkeit für Maria und Josef, außer ein paar Hirten und drei schrägen Weisen im Königskostüm. Dieser Medienfuzzi hat das Ganze irgendwie in einem schrägen Licht dastehen lassen. Ihm ging es lediglich um ein paar schöne Bilder. Hauptsache, die Einschaltquote stimmt."