Mit dem Start in die Sommerferien und zum Ende des Berufsausbildungsjahres erhöhte sich die Arbeitslosigkeit wieder. Im August waren in Lichtenfels...
Mit dem Start in die Sommerferien und zum Ende des Berufsausbildungsjahres erhöhte sich die Arbeitslosigkeit wieder. Im August waren in Lichtenfels 1425 Personen arbeitslos registriert. Das sind 109 Frauen und Männer oder 8,3 Prozent mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,7 Prozent (Juli 3,4, Vorjahr 3,5 Prozent).
Seit dem letzten Jahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 48 bzw. 3,5 Prozent gestiegen. Vor allem junge Menschen meldeten sich verstärkt nach Ausbildungsende arbeitslos, da nicht immer ein nahtloser Übergang in eine neue Tätigkeit aufgrund der Ferienzeit möglich war. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren erhöhte sich deshalb im vergangenen Monat um 49 oder 39,8 Prozent auf 172. Etliche haben jedoch bereits eine Perspektive ab Herbst. Aktuell sind es 5,0 Prozent weniger als im letzten Jahr. Die weiterhin stabile Konjunktur sowie der Lehrstellenmarkt bie-ten jungen Menschen gute Beschäftigungschancen.
Beim Arbeitgeberservice gingen aus dem Landkreis Lichtenfels 235 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein, 81 weniger (-25,6 Prozent) als in 2021. Aktuell haben die Vermittler 1348 Arbeitsplatzperspektiven im Bestand. Im Vergleich zum August 2021 sind das 207 (+18,1 Prozent) mehr. Rein statistisch betrachtet entfallen auf 100 gemeldete Stellenangebote lediglich 106 potenzielle arbeitslose Bewerber.
Im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zu dem auch der Landkreis Lichtenfels gehört, vergrößerte sich im August die Zahl der Arbeitslosen um 643 Personen (+5,8 Prozent) auf 11.793. Der Anstieg fiel um 22,2 Prozent geringer aus als im Schnitt der letzten Jahre vor der Corona-Krise. Die Zahl der Arbeitslosen liegt infolge der Auswirkungen des Ukrainekriegs erstmals wieder leicht über dem Vorjahreswert. Ende des Monats waren 59 (+0,5 Prozent) mehr Menschen arbeitslos als vor zwölf Monaten. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im August um 0,2 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent.
Weiterhin positive Signale
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sieht trotz konjunktureller Eintrübung, weiterhin positive Signale auf dem Arbeitsmarkt: „Auch wenn die wirtschaftliche Belastung im Zuge des Angriffskriegs auf die Ukraine zunehmend für unsere Konjunktur zur Belastungsprobe wird, bieten die meisten Branchen noch immer vielfältige Beschäftigungschancen. So werden beispielsweise im Handwerk weiterhin dringend Auszubildende sowie Arbeitnehmer gesucht. Eine große Zahl an Betrieben bietet derzeit Möglichkeiten für Ausbildungssuchende und viele Unternehmen sind bereit, noch bis Ende 2022 für das laufende Ausbildungsjahr einzustellen. Wer diese Chance ergreift, ist die vielfach gesuchte Fachkraft von morgen. Diese Situation gilt es zu nutzen. Die Prognosen auf dem Arbeitsmarkt nach der dualen Ausbildung sind hervorragend.“
Unklar ist nach Trebes die weitere Entwicklung aufgrund Energiekrise und Lieferengpässen der Industrie. „Die Anliegen bei unseren Beratungsprofis werden spürbar komplexer und prekärer. Bürger fragen nach Möglichkeiten für Minijobs , um so die steigenden Energiekosten über den Winter finanzieren zu können. Die Binnennachfrage war bisher ein tragender Pfeiler unserer Konjunktur. Ob wir einen kalten Konsumwinter bekommen, werden die kommenden Monate zeigen.“ red