Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger übergab eine Förderurkunde an die Firma Alumina Systems in Redwitz. Deren "grüne Batterie", die ohne Lithium und Kobalt auskommt, wird mit 8,7 Millionen Euro gefördert.
Das Projekt einer "grünen Batterie" wird von Bund, Freistaat und Europäischer Union mit 8,7 Millionen Euro gefördert. Eine symbolische Förderurkunde übergaben Hubert Aiwanger , stellvertretender Ministerpräsident und bayerischer Wirtschaftsminister , sowie die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium , Elisabeth Winkelmeier-Becker , an Holger Wampers, geschäftsführender Gesellschafter der Alumina Systems GmbH. Die Redwitzer Firma ist damit eines von nur elf deutschen Unternehmen , die im Rahmen des zweiten europäischen Großvorhabens zur Batteriezellfertigung gefördert werden.
Bei einem kleinen Festakt, der aufgrund der Corona-Regeln auf nur 25 Personen beschränkt war, dankte Geschäftsführer Holger Wampers dem Bundeswirtschaftsministerium für die gute Zusammenarbeit und der Lichtenfelser Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner für ihre Unterstützung. Wampers gab einen kurzen Überblick über die Entwicklung des Unternehmens, das früher ein Teil der Siemens AG war und sich heute in der Hand von Privatpersonen befindet.
Vor drei Jahren habe Alumina Systems mit der Entwicklung einer "grünen Batterie" begonnen, die ohne Lithium und Kobalt auskommt. Die sogenannte Kochsalzbatterie benötige nur Natriumchlorid (Kochsalz) und Nickel. Beide Rohstoffe könnten umweltverträglich abgebaut und die Batterie zu 100 Prozent recycelt werden. Außerdem könne die Batterie weder brennen noch explodieren und eigne sich deshalb hervorragend als stationärer Energiespeicher . Um ein Elektrofahrzeug aufzuladen benötige man lediglich drei Module in der Größe eines Bierkastens.
Aber auch für industrielle Anwendungen sei die "grüne Batterie" bestens geeignet, so zum Beispiel bei der Elektrifizierung von Straßenbahnen, für den Lastspitzenausgleich in der Windkraftindustrie, die unterbrechungsfreie Stromversorgung in der Telekommunikation oder für die Speicherung von grünem Wasserstoff.
Unternehmen will expandieren
Die Förderung werde es, wie Wampers erklärte, der Alumina Systems GmbH ermöglichen, in den vorhandenen Räumen eine Batteriezellenfertigung bis zu einer Größe von rund 25 Megawattstunden aufzubauen. Das entspreche einer Fertigung von rund 100 000 Röhren pro Jahr. Im zweiten Schritt könnten die Produktionskapazitäten bis auf eine Gigawattstunde an Zellen und System wachsen. Das entspreche rund vier Millionen Röhren pro Jahr.
Dazu brauche Alumina Systems weitere Produktionskapazitäten, entweder innerhalb des Industrieparks Redwitz oder außerhalb. "Für dieses Wachstum wird Alumina Systems in den nächsten Jahren weitere Arbeitsplätze schaffen", kündigte Wampers an.