Seit zehn Jahren schon kümmert sich der Gartenbauverein Neuensee in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz (BN) um die wandernden Kröten an der...
Seit zehn Jahren schon kümmert sich der Gartenbauverein Neuensee in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz (BN) um die wandernden Kröten an der Straße nach Neuensorg. Zeit für die Initiatoren Werner Schilling und Anton Reinhard (BN), ihr Projekt vorzustellen.
So traf man sich im Kultursaal in Neuensee zum Gedankenaustausch über die Erfahrungen beim Amphibienschutz. BN-Kreisvorsitzender Anton Reinhard konnte dazu eine große Anzahl Interessierter begrüßen, unter anderem Dritten Bürgermeister Hubert Robisch.
Im Frühjahr und im Herbst sind Kröten, Frösche, Salamander und Lurche auf Achse. Im Frühjahr wandern die Tiere zu ihren Laichgründen, um dort ihre Eier abzulegen. Sie suchen jedes Jahr die Gewässer auf, in denen sie sich selbst von der Kaulquappe zum Frosch oder zur Kröte gewandelt haben. Im Herbst begeben sie sich auf die Suche nach einem Winterquartier. Dabei müssen Amphibien häufig Straßen und andere Hindernisse überqueren oder fallen in Gullys oder Lichtschächte oder werden überfahren. Hunderttausende dieser ohnehin gefährdeten Kleintiere kommen dabei zu Tode. Was man dagegen tun kann, zeigt das Neuenseer Projekt.
Wichtiger Bestandteil der Fauna
Es sind diese warzigen Wald- und Feldbewohner, so Anton Reinhard, nicht „nur“ Kröten, diese Spezies sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette unserer einheimischen Fauna. Der Bestand an Erdkröten sei in den letzten zwölf Jahren um 18 Prozent zurückgegangen, der der Grasfrösche schon um 28 Prozent. Der Bund Naturschutz werbe deshalb immer wieder für mehr naturbelassene Areale. Sie böten die höchste Vielfalt an Strukturen, wie etwa feuchtes Totholz als Rückzugsort, unterschiedliche Wasserlebensräume oder Überwinterungsquartiere für die Amphibien.
Der Ehrenvorsitzende des Gartenbauvereins Neuensee , Werner Schilling, mahnte, dass besser heute als morgen etwas gegen die bevorstehenden Klimakatastrophen unternommen werden müsse, auch wenn es nur ein kleiner Beitrag sei, wie die Rettung der Amphibien in der Region.
Erfreut zeigte er sich über die Tatsache, dass im Zeitraum von zehn Jahren während der Wanderzeit ständig insgesamt 18 Sammler im Einsatz waren. Ein Schutzwall wurde an der Straße errichtet.