Leutenbach verliert im Landkreis Forchheim die meisten Einwohner

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Relativ ernüchternd fiel die Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung für die Gemeinde Leutenbach aus. Anhand einer Auswertung des Landesamts für Statistik f...

Relativ ernüchternd fiel die Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung für die Gemeinde Leutenbach aus. Anhand einer Auswertung des Landesamts für Statistik für den Zeitraum zwischen 2005 und 2015 präsentierte Bürgermeister Florian Kraft (FW) die Zahlen seinem Gemeinderat.
Die Gesamtbevölkerung im Landkreis Forchheim wuchs demnach bis 2015 um 1,13 Prozent auf 114 834 Einwohner. Leutenbach bildete mit einem Verlust von 7,85 Prozent deutlich den letzten Platz aller 29 Gemeinden. Das gleiche gilt für die Altersgruppe bis 18 Jahre mit einem Rückgang von 31,86 Prozent. Mit einem Verlust von 1,37 Prozent belegt die Gemeinde den 19. Platz. Bei der Gruppe "65 und älter" ist man mit einem Zuwachs von 2,24 Prozent ähnlich platziert. Der Trend einer Überalterung nach Zahlen ist im mittleren und oberen Segment deutlich erkennbar. Positiv kann gewertet werden, dass der Geburtenzuwachs deutlich erkennbar ist.


Negatives Saldo

Aufgrund der starken Überalterung bleibt der natürliche Saldo dennoch negativ. Mit einem Durchschnittsalter von 42,5 steht Leutenbach auf dem siebten Platz nicht schlecht da.
Der Bevölkerungsanteil der Menschen mit Migrationshintergrund wird im Landkreis von 2011 bis 2024 von 10,4 auf 13,4 Prozent, in Bayern auf 25 Prozent steigen. Dabei bleibt unberücksichtigt der Zuzug von Flüchtlingen in 2014/2015. Bezüglich der Gesamtbevölkerung wird Leutenbach zwischen 2015 und 2024 ein Rückgang von 4,1 Prozent prognostiziert. Damit liegt die Gemeinde vor Hiltpoltstein und Wiesenthau auf dem drittletzten Platz.
"Wir wollen uns der Herausforderung stellen", lautet die klare Botschaft von Bürgermeister Kraft. Fehlender Wohnraum und eine mangelhafte Infrastruktur wurden bei der anschließende Diskussion von den Räten als mögliche Gründe für die Entwicklung genannt. Reinhard Weber (CSU) verwies auf Leerstände im Dorfzentrum. Dazu gehöre auch das Krämerhaus, das die Gemeinde erworben hat und bisher nur in der nichtöffentlichen Sitzung behandelt hat.


Pläne für einen Dorfladen

Kraft teilte bei dieser Gelegenheit mit, dass vor einer Woche der Mietvertrag für das ehemalige Raiffeisengebäude in Leutenbach unterzeichnet worden ist. Die Gemeinde habe die baulichen Maßnahmen erledigt.
Der auswärtige Mieter wolle darin wieder einen Dorfladen eröffnen. Entsprechend versuche die Gemeinde, ihn zu unterstützten. Konkrete Schritte nannte Bürgermeister Kraft in diesem Zusammenhang allerdings nicht.