Leerstand in Forchheim stoppen

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Citymanagerin Elena Büttner hatte viele Ideen um den Leerstand zu stoppen. Ein besonders wichtiger Aspekt ist der Kontakt und die Kommunikation zwischen der Stadt, Stadtwerken, Eigentümern und auch den Geschäftsinhabern. Foto: Theresa Schiffl
Citymanagerin Elena Büttner hatte viele Ideen um den Leerstand zu stoppen. Ein besonders wichtiger Aspekt ist der Kontakt und die Kommunikation zwischen der Stadt, Stadtwerken, Eigentümern und auch den Geschäftsinhabern.  Foto: Theresa Schiffl

In Forchheim ist der Leerstand von Geschäften in der Innenstadt ein Problem. Citymanagerin Elena Büttner spricht über die aktuelle Situation und die Lösungen, die sie sich vorstellt.

theresa schiffl Leerstehende Geschäfte gehören in Forchheim zum Stadtbild in der Innenstadt. Manche Geschäfte sind leer, andere werden gerade umgebaut und deshalb sind die Schaufenster mit Planen verhangen. Dazu kommen einige Baustellen, die das Innenstadtgebiet ungemütlich erscheinen lassen. Neben unschönen Absperrungen, Baufahrzeugen und Schmutz sorgt der Lärm nicht gerade für eine angenehme Atmosphäre, die zum Bummeln und Verweilen einlädt. Von einer Einschränkung der Mobilität in der Stadt ganz zu schweigen.

Baustellen nicht nur schlecht

"Baustellen sind jedoch nicht grundsätzlich etwas Schlechtes", sagt Elena Büttner, Citymanagerin der Stadt Forchheim. Diese seien ja wichtig für Erneuerungen in der Stadt und den Straßen, aber auch für die Verschönerung der Innenstadt, argumentiert Büttner. In der Hornschuchallee habe es in Bezug auf die vielen Baumaßnahmen jedoch ein Abstimmungsproblem gegeben.

Einige Geschäftsinhaber hatten deswegen auch Kritik geäußert, da sie weniger Kunden hatten oder diese einfach informieren wollten, dass sie trotz der Baustelle erreichbar seien. "Dafür haben wir vollstes Verständnis. Daher achten wir jetzt auf eine bessere Kommunikation zwischen uns, den Stadtwerken und den Geschäftsinhabern", erklärt die Citymanagerin, die seit April im Amt ist.

Britta Kurth, Pressesprecherin der Stadt Forchheim, ergänzt: "Bald haben wir eine neue Homepage, wo es bessere Einblicke in Baustellen gibt. Ein Problem sind jedoch Privatbaustellen, die können wir nicht planen."

Die Kommunikation mit den Hauseigentümern ist für Elena Büttner in ihrem Job von großer Bedeutung, um das Problem angehen zu können. Dabei braucht sie viel Fingerspitzengefühl, denn gerade die aktuelle Lebenssituation der Besitzer ist oft ein Grund für Leerstände.

Zu viel Stress für ältere Vermieter

Für ältere Menschen zum Beispiel sei es einfach zu anstrengend und stressig ihre Räume zu vermieten, daher machen sie dies teilweise nicht mehr. Dann sei es ihre Aufgabe, nach einer Lösung zu suchen, so Büttner. "Vielleicht lassen sich die Eigentümer aber davon überzeugen, ihre Räumlichkeiten für kleinere Veranstaltungen wie Kunstausstellungen zur Verfügung zu stellen."

Mit solchen kurzfristigen Aktionen lasse sich der Leerstand in Forchheim jedoch nicht lösen, meint Udo Schönfelder, CSU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. "Das sieht zwar dann etwas schöner aus, aber es ist eben keine langfristige Lösung."

Zunächst fordert er eine offene und ehrliche Analyse der Leerstands-Situation in Forchheim. "Dann ist die Einschätzung leichter und wir können gezielt nach Lösungen suchen. Vielleicht gibt es auch einfach bestimmte Branchen, die besser angenommen werden als andere", meint Schönfelder weiter.

Intensiver Kontakt ist wichtig

Er ist der Ansicht, dass ein intensiverer Kontakt mit den Eigentümern notwendig ist, um das Problem wirklich angehen zu können.

"Wir arbeiten insgesamt daran, dass die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Akteuren besser wird", sagt Citymanagerin Büttner. In vielen Seminaren tauscht sie sich auch mit Kollegen aus anderen Städten aus. "Im Vergleich sind wir trotzdem gut aufgestellt."

Neben der intensiven Zusammenarbeit mit Eigentümern und Geschäftsleuten sei auch der Aspekt die Innenstadt attraktiver zu gestalten, sehr wichtig, um das Problem zu lösen. "Erlebnisse und Kulinarik locken Besucher in die Städte."

Dabei soll außerdem das Projekt "Digitale Einkaufsstadt" helfen: Mit einer Fördersumme von 30 000 Euro lassen sich verschiedene digitale Verbesserungen verwirklichen. "Vier von fünf Besuchern informieren sich als Erstes über das Internet." Zudem ist geplant, dass die Parkgebühren in Forchheim in Zukunft auch einfach per Handy bezahlt werden können, erklärt Elena Büttner.

"Damit sich die Situation wieder verbessern lässt, brauchen Frau Büttner und ihre Kollegen wirklich eine Frustrationstoleranz, weil es eine Aufgabe ist, bei der man einen langen Atem braucht", meint Udo Schönfelder. Das weiß auch Büttner: "Ja, das ist eine langwierige Arbeit, aber mit viel Kommunikation und Überzeugungsarbeit wird sich da vieles zum Positiven verändern."

"Wir müssen die Menschen mitnehmen und ihnen auch wieder vor Augen führen, was wir alles haben", so die Citymanagerin. Sie selbst wohnt mittlerweile in Forchheim und fühlt sich bereits sehr wohl. "Ich finde es toll hier: In der Stadt bekomme ich alles, was ich brauche und erreiche alles bequem zu Fuß."