Die Plätzchen und Lebkuchen aus der veganen Weihnachtsbäckerei schmecken super.
"Butter, Mehl und Milch verrühren" heißt es in einer Strophe des bekanntem Kinderlieds "Die Weihnachtsbäckerei" von Rolf Zuckowski. Für viele Familien ist die Adventszeit ohne Plätzchenbacken nicht vorstellbar. Doch was ist, wenn man keine Butter, Milch, Eier oder andere tierische Lebensmittel zum Backen verwenden möchte?
Heutzutage entscheiden sich immer mehr Menschen dazu, sich vegan zu ernähren, also auf jegliche tierische Produkte zu verzichten. Dass man dennoch leckere Plätzchen zu Weihnachten genießen kann, vermittelte Nelly Gion den Teilnehmern der "veganen Weihnachtsbäckerei" in den Räumen des Amts für Landwirtschaft und Ernährung in Kronach.
Hafermilch und Agavensaft
An mehreren Stationen konnten verschiedene Plätzchensorten zubereitet werden. Statt Kuhmilch verwendeten die Teilnehmerinnen Hafermilch, zum Süßen stand Agavendicksaft, ein Ersatz für Honig, bereit. "In den letzten zwei bis drei Jahren hat sich meiner Meinung nach das Angebot an veganen Produkten massiv verbessert. Ich selbst habe eine Zeit lang in Augsburg gelebt, wo man neben den Waren im Supermarkt auch in den Restaurants und Cafés eine große Auswahl an veganen Speisen finden konnte. Auch hier in Kronach stelle ich fest, dass die vegane Community stetig wächst. Deshalb möchte ich etwas zur Verbreitung dieser Lebensweise beitragen. Neugierde und Offenheit sind sehr wichtig. Wenn man diese, hat merkt man bald, dass vegane Ernährung sehr vielseitig ist", erklärte Gion.
Die gelernte Sozialpädagogin war vom Kronacher Klimabündnis angefragt worden, ob sie nicht einmal einen veganen Backkurs halten wolle. Nelly Gion verzichtet schon seit vielen Jahren auf tierische Produkte und informiert in veganen Kochkursen über die sich immer mehr an Beliebtheit erfreuende Ernährungsweise. "Meine Hauptgründe, mich vegan zu ernähren sind der Tier- und Umweltschutz. Ich möchte Respekt vor Tieren und Offenheit gegenüber der veganen Ernährung vermitteln", erzählte Gion, während die Kursteilnehmer schon fleißig am Werk waren.
Beitrag zum Klimaschutz
"Ich war schon einmal in einem von Nellys Kursen und finde es gut, dass sie in unserer Region über Veganismus aufklärt", erzählte Kursteilnehmerin Jenny Pfadenhauer, die sich für Kardamomplätzchen entschieden hat. Unter anderem hatte Gion noch Rezepte für Vanillekipferl, Zitronenplätzchen, Schokoladenbrot, Doppeldecker und Lebkuchen im Gepäck.
Gion betreibt Kochkurse wie diesen unter dem Namen "Nell's Kitchen" und informiert regelmäßig auf Facebook über bevorstehende Treffen, die zum Teil auch in der ehemaligen Gaststätte "Kreuzbergklause" in Kronach gehalten werden. Gion will nicht nur zeigen, dass eine vegane Ernährung lecker und spannend sein kann, sondern möchte in Zeiten der anhaltenden "Fridays for future"-Bewegung auch auf die Klimaproblematik aufmerksam machen.
So sei eine vegane Ernährung ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz, denn ein großer Teil der Treibhausgase werde durch die Massentierhaltung erzeugt. Für die Versorgung der Tiere würden Agrarflächen in Anspruch genommen, die sich eigentlich erst einmal wieder erholen müssten. Auch ein hoher Wasserverbrauch gehe damit einher. "Wer also auf tierische Produkte verzichtet, trägt schon viel Gutes zum Klimaschutz bei", erklärte Nelly Gion. "Ernährung bedeutet Verantwortung sowohl gegenüber anderen Lebewesen als auch unserer Umwelt. Für mich gehört gutes, vollwertiges Essen zu einer hohen Lebensqualität - und das geht auch ohne Tierprodukte."