Die 90-jährige Kunigunde Hofmann aus Kalteneggolsfeld musste von klein auf in der Landwirtschaft mithelfen. Sie und ihr Mann ließen sich auch von Schicksalsschlägen nicht entmutigen. 2004 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.
Stolz zeigt die 90-jährige Kunigunde Hofmann aus Kalteneggolsfeld ihr Bundesverdienstkreuz und die dazugehörige Urkunde. "Ja, ich habe in meinem Leben viel erlebt. Viel Schönes, aber auch viel Schlimmes", sagt sie. Doch trotz all dem Erlebten hat sie ihre Freude am Leben nicht verloren und ist auch heute noch eine energische Frau, die sich durchsetzen kann.
Kunigunde Hofmann ist in Teuchatz geboren und hatte sechs Geschwister. Jeden Tag lief sie zur Schule nach Oberngrub. Nach der achten Klasse besuchte sie die landwirtschaftliche Berufsschule. "Wir haben in der Schule keine Sprachen gelernt. Und in der Berufsschule ging es um Hauswirtschaft und Handarbeit", erinnert sie sich.
Danach arbeitete sie bei den Eltern in der Landwirtschaft. "Da wurde man nicht gefragt. Die Mutter bestimmte, dass ich daheim mithelfen muss", erzählt Kunigunde Hofmann. Denn eigentlich wollte sie als Bauernmagd oder in einem Laden in der Hauswirtschaft arbeiten, denn da bekam man 50 Mark im Monat bezahlt. "Aber meine Mutter hat mich nicht fortgelassen", sagt sie und berichtet, dass sie sich um die kleinen Geschwister kümmern musste.
Die Mutter hatte zweimal Zwillinge bekommen. "Damals haben wir Windeln aus alten Tüchern gemacht. Die musste man dann mit der Hand waschen und zum Trocknen aufhängen", entsinnt sich Kunigunde Hofmann. Sie musste die Kinder versorgen, den Haushalt machen und auf dem Feld mitarbeiten.
Das war ihr Traum
Dabei war es ihr Traum, arbeiten zu gehen und eigenes Geld zu verdienen. Gern wäre sie selbstständig gewesen.
Hin und wieder durfte sie zum Kirchweihfest ausgehen. Bei der Kerwa in Oberngrub traf sie ihren zukünftigen Ehemann Albert, der mittlerweile verstorben ist. "Er hatte eine kleine Landwirtschaft mit vier Kühen. Meine Mutter hatte einen anderen für mich vorgesehen, aber ich hatte mich in ihn verliebt", erzählt Kunigunde Hofmann. Und diesmal setzte sie sich durch, denn sonst wäre sie ins Kloster gegangen.
1953 heirateten die beiden und bekamen acht Kinder. "Ich habe nur einmal nicht daheim entbunden, sondern in der Klinik. Das Mädchen ist gestorben", sagt sie und erzählt, dass ihr Mann arbeiten gegangen ist und sie sich um Haushalt, Kinder und Landwirtschaft gekümmert hat.