Landkreis kam glimpflich davon

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Der Sturm brachte den Baum auf der Uchenhöfer Höhe bei Haßfurt in Schieflage. Der Wind drückte die Äste zur Seite. Foto: René Ruprecht
Der Sturm brachte den Baum auf der Uchenhöfer Höhe bei Haßfurt in Schieflage. Der Wind drückte die Äste zur Seite.  Foto: René Ruprecht
Wegen der baumelnden Werbetafel musste die Straße am Rasthof bei Knetzgau bis Mittwoch gesperrt werden. Foto: Klaus Schmitt
Wegen der baumelnden Werbetafel musste die Straße am Rasthof bei Knetzgau bis Mittwoch gesperrt werden.  Foto: Klaus Schmitt
 
Mit Rundhölzern und Spanngurten sicherte das Technische Hilfswerk einen Strommasten, der am frühen Dienstagnachmittag in Poppendorf bei Mürsbach abgeknickt war. Er drohte, auf ein Haus zu fallen. Die Einsatzkräfte, auch aus dem Raum Ebern, bannten die Gefahr. Foto: THW Bamberg
Mit Rundhölzern und Spanngurten sicherte das Technische Hilfswerk einen Strommasten, der am frühen Dienstagnachmittag in Poppendorf bei Mürsbach abgeknickt war. Er drohte, auf ein Haus zu fallen. Die Einsatzkräfte, auch aus dem Raum Ebern, bannten die Gefahr. Foto: THW Bamberg
 

Unwetter  Das Sturmtief "Niklas", das am Dienstag über Haßberge, das Maintal und den Steigerwald hinwegfegte und keine größeren Schäden anrichtete, wurde zur Nagelprobe für die neue Integrierte Leitstelle Schweinfurt. Die Koordination klappte.

von unserem Redaktionsmitglied 
klaus schmitt

Kreis Haßberge — In 25 Metern Höhe hing die Gefahr. Mehrere Stunden, von Dienstagnachmittag bis in die Mittagsstunden des Mittwochs, baumelte eine gelockerte Werbetafel an einem Mast über dem Euro-Rastpark bei Knetzgau. Der heftige Wind hatte das Aluminium-Teil an der unteren Verankerung losgerissen; es drohte herabzufallen. Die Tafel stellte eine Gefahr für Fußgänger und Autofahrer dar, und deshalb sperrte die Feuerwehr einen Teil des Rasthofes sowie die Straße zwischen Knetzgau und der Rastanlage.

"Keine Gefahren mehr"

Eine Reparatur war erst am Mittwoch möglich, nachdem der Wind nachgelassen hatte und Arbeiter auf den Mast klettern konnten. Kurz vor 14 Uhr meldete das Landratsamt Haßberge in Haßfurt, dessen Bauamt in den Vorfall eingeschaltet worden war: "Die Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck hat soeben telefonisch mitgeteilt, dass die Reparaturarbeiten an der Werbeanlage abgeschlossen sind. Es gehen von der Werbeanlage keine Gefahren mehr aus. Die gestern angeordneten Absperrungen können wieder aufgehoben werden. Die Gemeinde Knetzgau wurde darüber informiert."
Die lockere Werbetafel in Knetzgau war der gefährlichste Ort, den der Sturm heraufbeschworen hatte. Ansonsten kam der Landkreis Haßberge glimpflich davon. Als "im Großen und Ganzen unproblematisch" bewertete Kurt Förg, der Chef der Polizeiinspektion in Haßfurt, am Mittwoch das Unwettergeschehen. Sechs Einsätze gab es insgesamt im Landkreis.

"Keine Probleme"

Ebenso unproblematisch verläuft mittlerweile die Zusammenarbeit der Polizei und der Feuerwehren im Landkreis mit der Integrierten Leitstelle des Roten Kreuzes in Schweinfurt. Sie ist für Feuerwehr- und Rettungseinsätze in der ganzen Region Main-Rhön zuständig (das sind die Landkreise Schweinfurt, Haßberge, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld sowie die Stadt Schweinfurt). "Überhaupt keine Probleme" hat es laut Förg beim Sturm gegeben. Die Kooperation funktioniert, die Abläufe haben sich mittlerweile eingespielt.
Die Integrierte Leitstelle hatte sich auf "Niklas" eingestellt. Das Personal war am Dienstag erhöht worden, um dem erwarteten Arbeitsaufkommen bei der Koordination der Einsätze gerecht werden zu können. Die Mitarbeiter hatten gut zu tun, aber etwas weniger als befürchtet. Umso besser!

Die Einsätze

Für den Landkreis registrierte die Leitstelle am Dienstag zunächst fünf Einsätze. Neben der lockeren Werbetafel in Knetzgau wurde die Feuerwehr in Birkenfeld (Gemeinde Maroldsweisach) alarmiert, weil das Wasser der Ermetz das Schloss in Birkenfeld bedrohte. In Lembach demolierte der Wind ein Dach, und in Eltmann fiel ein Baum auf die Straße. Im Raum Ebern rückte die Feuerwehr zu einem Einsatz in den Landkreis Bamberg aus: Bei Mürsbach war ein Strommast abgeknickt. Und am Mittwoch wurde noch ein weiterer, der sechste Einsatz, bekannt: ein Unfall im Maintal.

Niemand verletzt

Was war passiert? Vom Winde verweht wurde bei dem Sturm am Dienstag ein Pkw-Anhänger. Gegen 11.45 Uhr war, wie die Haßfurter Polizei schilderte, ein 58 Jahre alter Mann mit seinem Fahrzeuggespann auf der Staatsstraße von Knetzgau in Richtung Haßfurt unterwegs. Nachdem er aus dem Wald herausgefahren war, wurde sein Gespann von einer starken Windböe erfasst. Dabei wurde der Anhänger von der Anhängerkupplung des Pkw abgerissen und landete im angrenzenden Feld. Der Schaden am Anhänger beträgt ungefähr 3000 Euro. Verletzt wurde zum Glück niemand.