Die Theatergruppe Elsendorf feiert heuer ihr 30-jähriges Bestehen. Ab 20. Februar führen die Darsteller ihr neues Stück "Kohle, Moos und Mäuse" auf.
Müsste man der Theatergruppe Elsendorf ein Gesicht geben, wäre es sicher das von "unnerm Kunner", sagt Michael Lindner. Ganz gleich ob als Bürgermeister, Reporter, Großbauer, als Engel Gabrielus, Tyrann oder eingebildeter Kranker: "Konrad Kaiser hat seine Rolle immer mit Begeisterung gespielt, nein gelebt." Nur ein einziges Mal habe er in all den Jahren aus beruflichen Gründen nicht mit von der Partie sein können.
Lindner, wie Konrad Kaiser ein Mann der ersten Stunde auf der Elsendorfer Bühne, wartet auf den Tag, an dem sein Mitspieler Kaiser ganz ohne Schminke einen 75-jährigen Opa spielen wird. "Es fehlen ja nur noch 25 Jahre!" Als sich 1986 in Elsendorf zum ersten Mal der Vorhang hob, habe Konrad Kaiser mit gerade mal 18 Lenzen einen 75-jährigen Großvater gespielt.
In diesem Jahr nun feiert die Laienspielgruppe Elsendorf ihr 30-jähriges Bestehen.
An Dreikönig 1986 wurde die Theatergruppe unter der Federführung des DJK-FV Elsendorf gegründet. Noch im gleichen Jahr gab es die erste Aufführung. Damals stand die langjährige "Chefin" Ulrike Scharold in dem Stück "Wer steckt in der Lederhos'n" noch selbst auf der Bühne. Als Regisseurin hat sie die Truppe maßgeblich geprägt.
Nach ihrem Auftritt im "Listigen Ahnd'l" trat sie von der Bühne ab, um als Regisseurin die künstlerische Leitung in die Hand zu nehmen. Legendäre Aufführungen wie "Auf der Alm da gibt's ka Sünd", "Wo geht's denn do zum Himmel", "Frauenpower" oder die "Nacht der Nächte" folgten. Es habe sich schnell herumgesprochen, dass ein Theaterbesuch in Elsendorf gute Unterhaltung garantiert, sagt Michael Lindner.
Pleiten, Pech und Pannen
38 Schauspieler in mehr als 250 Charakteren stellten in 30 Jahren ihr schauspielerisches Talent unter Beweis. Von den Gründungsmitgliedern stehen neben Lindner und Kaiser auch Elfriede Deschner und Harald Litz noch heute auf den Brettern, die die Welt bedeuten.
Mit Pleiten, Pech und Pannen in all den Jahren ließen sich Seiten füllen, erzählt Lindner. Heruntergefallene Bilder oder Pflanzen, ungewollte Lachanfälle der Darsteller, Zwischenrufe von Kindern, vergebliches Warten auf eine Radiodurchsage und vieles mehr hätten manchen Darsteller schon aus dem Konzept gebracht. 2002 kam es gar zum Supergau: Der Saal war gerichtet und der Sekt kalt gestellt. Dann kam die Nachricht, eine Mitspielerin habe sich das Bein gebrochen und die Aufführung müsse ausfallen.
Seit 2014 führt nun Sabine Holley Regie.
Auch sie stand zunächst auf der Bühne, unter anderem 1998 als "Bardame Lilly", mit der sie ihr Debüt gab.
"Kohle, Moos und Mäuse" titelt das aktuelle Stück, das die Truppe derzeit einstudiert. Halb Krimi, halb Komödie, verspricht es ein paar Stunden schönste Unterhaltung. Das Publikum soll auch bei dieser Aufführung wieder voll auf seine Kosten kommen.