Sebastian Reich und seine Handpuppen machten die Gäste in der Hirtenbachhalle in Heroldsbach glücklich.
Josef Hofbauer Der Andrang ist enorm. Gut 1200 Besucher wollen in der Heroldsbacher Hirtenbachhalle im Programm "Glückskeks" Nilpferd-Sprechpuppe Amanda und Bauchredner Sebastian Reich erleben.
Star des Abends ist und bleibt Amanda. Die Begründung der Diva: Alle ohne Familiennamen sind Stars. "Madonna, Sting, Jesus", zählt die Handpuppe im schwarzen "glücklich"-T-Shirt und der blauen Trainingsjacke auf. Ihr loses Mundwerk und die frechen Dialoge tragen dazu bei, die Zuschauer glücklich zu machen. Genial, wie es der 36-jährige Würzburger schafft, Amanda und den übrigen Puppen mit begnadeter Bauchredner-Technik Leben einzuhauchen.
Was wirklich glücklich macht, darüber gehen die Meinungen bei Amanda, Sebastian und dem Publikum, das aufgefordert war, Wunschkarten in eine Glücksbox zu werfen, auseinander. Während Amanda ihr Glück bei "Jooosef" aus dem Publikum zu finden scheint, liegt für ein Zuschauerin das Glück auf dem Rücken ihres Pferdes. Auf einer weiteren (vermutlich gefakten) Karte steht "Brustvergrößerung" oder Scheidung als Inbegriff des Glückes.
Antwort auf Glückskeksen?
Selbst die Glückskekse aus dem China-Restaurant vermögen nicht schlüssig zu erklären,was Glück ist. "18, 27 und dann noch die 11" vermutet Amanda, die liebend gern die 128 Kilo ihres Stalkers ("der verfolgt mich mein ganzes Leben") gegen ein Handy mit 128 Gigabyte eintauschen würde.
Selbst Glückssymbole wie das rosafarbene Marzipanschwein Pig Nic mit seinen treuherzig dreinblickenden Glubschaugen sind kein Garant für Glück. So wurde sein Erstbesitzer, der es aus dem Supermarktregal geklaut hatte, überfahren. Auch bei der Flughafen Baustelle in Berlin, bei VW und jüngst als Maskottchen des FC Nürnberg gibt der Glücksbringer, der den Cousin Sput Nik in den Weiten des Alls und ein Hausschwein an den Biometzger verloren hat, eine eher tragikomische Figur ab.
Die Cellophan-Verpackung kommentiert Amanda mit der Bemerkung: "Lass das bloß nicht die Greta wissen." Schließlich mutiert Pig Nik aber doch nur zur Rampensau, wenn er bei der Adaption des Dschungelbuch-Songs "Schubidubidu" im Duett mit Sebastian Reich und dem Publikum sein Leid von der Seele trällern darf.
Für kurzweilige Unterhaltung sorgt nicht nur Amandas Lieblingswort "Spezi-Fiiiiisch", zustande gekommen aus Cola- und Fanta-Fisch sondern auch der Flachwitz: "Was ist ein Kondom mit Loch? - eine Kinderüberraschung, oder "Herr Esel, der erklärt, dass ein Cowboy ohne Pferd ein "Sattelschlepper" ist.