Die Schlüsselfelder haben offensichtlich keine großen Sorgen. Bürgermeister Johannes Krapp berichtete unter anderem, dass in Elsendorf ein Kita-Neubau geplant ist und dass die Stadthalle in die Jahre kommt.
Es durfte gelacht werden in der Schlüsselfelder Bürgerversammlung. "Wir brauchen einen Stadtpolizisten", fand einer der Redner schmunzelnd. Der Verkehr in der Innenstadt war ein Punkt, zu dem es mehrere Wortmeldungen gab. Probleme mit parkenden Fahrzeugen brachten Anwohner der Schlüsselberger Straße vor. Sie fürchten, dass im Ernstfall in ihrer engen Straße ein Feuerwehrfahrzeug nicht mehr durchkäme. Dass Käufer "am liebsten in die Metzgerei am Marktplatz hineinfahren würden", hatte eine junge Schlüsselfelderin beobachtet.
Mit fast 70 Personen war die Versammlung im historischen Bürgersaal gut besucht. Nach den Wortbeiträgen zu urteilen, scheinen die Schlüsselfelder - und auch die Bürger aus den Ortsteilen - keine großen Probleme zu haben. So ist auch das Anliegen eines Kunstliebhabers zu sehen: "Moderne Kunst" wünschte sich der Bürger, der sich gerne an Bamberg orientiert hätte und Kunstwerken in Metall den Vorzug geben würde. Bürgermeister Johannes Krapp (CSU) möchte jedoch an den holzgeschnitzten Figuren des Skulpturenwegs festhalten. Selbst wenn sie etwas verwittert wären, könne man sie überarbeiten.
Separate Versammlung geplant
Konkreter war die Frage eines Elsendorfers nach einem Bürgerhaus für seinen Ortsteil. Nun ist eine solche Einrichtung zwar auf lange Sicht geplant. Priorität hätten aber andere Dinge, wie der Bürgermeister zu verstehen gab. Der Kindergarten in Elsendorf, der einzige in städtischer Trägerschaft, sei unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr zu sanieren. Die Stadtväter haben daher einen Neubau im Fokus, der auf dem Gelände der einstigen Gastwirtschaft Windfelder entstehen könnte. Im kommenden Jahr werde die Ortsdurchfahrt von Elsendorf - die Kreisstraße BA 50 - vom Landkreis saniert. Die Stadt werde sich an diese Maßnahme mit Gehsteigen, wenn nötig mit Leitungen, die im Untergrund liegen, anhängen. Im Hinblick auf diese Maßnahme soll es im Herbst dieses Jahres eine Bürgerversammlung in Elsendorf geben.
"Dass wir wohl eine neue Stadthalle brauchen", war erstmals zu hören. Nicht ad hoc, aber in einem Zeitraum von vier bis fünf Jahren müsse daran gedacht werden, die 40 Jahre alte Stadthalle durch einen Neubau zu ersetzen.
Der vor wenigen Tagen von der Stadt herausgegebene "Wasserbrief" beschäftigte einen Bürger. "Besteht die Gefahr, dass wir Fernwasser brauchen?", fragte der Schlüsselfelder Unternehmer. Wassersparen sei angesagt, besonders an heißen Tag, antwortete ihm der Stadtchef. Wenn es heiß sei wie derzeit, steige der Verbrauch von "normal 800 auf 1200 Kubikmeter am Tag". Unnötiger Verbrauch, beispielsweise Rasenbewässerung, solle daher möglichst vermieden werden. Als gute Nachricht gab Krapp die erfolgreiche Brunnenbohrung in Reichmannsdorf bekannt. "Wenn der Endausbau so erfolgreich ist wie die Probebohrung", sei er zuversichtlich. Krapp hofft, dass der Brunnen "im übernächsten Sommer", also 2021 ans Netz geht.
Daten und Fakten aus der Einheitsgemeinde zeigte der Bürgermeister in einer Präsentation auf. Nach neuester Zählung (Juni 2019) leben im Stadtgebiet 6083 Bürger (mit Nebensitz sogar 6284), darunter 669 ausländische. Bis zum Jahr 2034 werde Schlüsselfeld ein Bevölkerungszuwachs von 5,6 Prozent prognostiziert. 2955 Arbeitsplätze gebe es am Ort (2014 waren es noch 2588) und nur 70 als arbeitslos gemeldete Personen. "Arbeitsplätze sind die beste Sozialpolitik überhaupt", betonte Krapp.
Das Zentrum im Blick
Erstmals nach der langen Phase des Umbaus konnte das Rathaus wieder vom Marktplatz aus betreten werden. Ein sehr viel freundlicheres Entree empfängt den Besucher. Die historische Altstadt mit ihrem schönen Marktplatz ist es auch, die Krapp unter "Licht und Schatten" in der Präsentation anführte.