Keine Sternstunde für das Schloss Thurnau

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Zum Artikel „Schlosshotel-Chef geht mit Groll“ (Bayerische Rundschau vom 3. Juni) wird uns geschrieben:

Zugegeben: Wenn ich meinen Wohnort in einer kleinen, oberfränkischen Stadt völlig frei wählen könnte, würde ich, ohne zu zögern, nach Thurnau ziehen. Die ideale Lage, der anmutige Altstadtkern inklusive romantischem See, aber vor allem das alles (auch historisch) überragende Schloss derer von Giech sucht seinesgleichen. Ein Ort für Sternstunden!

Keine Sternstunde in der spannenden Geschichte des Schlosses jedoch war die Suche nach einem neuen Pächter. Seit über einem Jahr währte sie und wurde dreimal verschoben, obwohl ein kompetentes und innovatives Team rund um die Hoteliersfamilie Hartl das Schloss seit zehn Jahren mit vielen Sternstunden betrieben hat: Glänzende Staatsempfänge, rauschende Hochzeiten, gediegene Tagungen und spannende Kulturevents gaben sich hier die Klinke in die Hand.

Warum? Weil die Hartls mit ihrem engagierten Team das alles wuppten, zum Teil drei Events gleichzeitig, aber immer auf hohem gastronomischenm Niveau – schließlich konnte man bei Engpässen zusätzliches Personal aus der Bad Bernecker Lindenmühle kommen lassen und war so hochflexibel.

Ich selbst habe in den zehn Jahren mit sieben Konzerten das Schloss bespielt – ob im großen Kutschenhaus, in den intimen Salons oder im unteren oder oberen Schlosshof – stets mit toller Resonanz, die sicherlich nicht nur an meinem Namen, sondern auch am Engagement der verdienten Pächter lag.

Warum der Stiftungsrat sich scheinbar von vorneherein einen neuen Pächter suchen wollte, erschließt sich mir und sicherlich vielen, die mit Thurnau verbunden sind, nicht. Ein professionelles Prozedere sähe anders aus.

Nicht nur die Gemeinde Thurnau , auch der Landkreis Kulmbach hat mit dieser Entscheidung einen herben Verlust zu verbuchen. Und ebenso viele kulturaffine Menschen, denn es steht in den Sternen, wie es um die Kultur im Schloss Thurnau über das Jahr 2024 hinaus bestellt sein wird.

Das weit überregional renommierte Celtic Castle Festival dürfte jedenfalls an diesem Standort Geschichte sein.

Andy Lang

Gefrees