Kronachs großartiger Komponist

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Max Baumann auf einer undatierten Aufnahme Foto: Archiv
Max Baumann auf einer undatierten Aufnahme Foto: Archiv

Max Baumann gilt als bedeutendster zeitgenössischer Kirchenmusiker Deutschlands. Am kommenden Montag wäre er 100 Jahre alt geworden. Eine Veranstaltungsreihe ruft sein Werk und seine Persönlichkeit in Erinnerung.

Zeitlebens war Max Baumann Kronacher aus Überzeugung, die meisten Kronacher kennen ihn aber gar nicht. Diese Bildungslücke zu schließen lohnt sich. Ab dem kommenden Wochenende gibt es reichlich Gelegenheit, den Musiker, Komponisten und Menschen kennenzulernen, der als bedeutendster zeitgenössischer Kirchenmusiker Deutschlands gilt: Eine Veranstaltungsreihe für jeden Geschmack nähert sich der Persönlichkeit und dem Werk des international renommierten Komponisten Max Baumann, der am kommenden Montag 100 Jahre alt geworden wäre.
Baumann wurde 1917 in Kronach geboren, verbrachte hier seine Kindheit und entdeckte die Musik, zunächst als Schüler seines Vaters, dann im Ensemble mit dessen Kammermusikfreunden und bei den Schwestern der katholischen Kinderschule. Wie er über die Salonmusik zum Studium an die Hochschule für Musik in Berlin kam, dazwischen den Krieg überlebte und von der evangelischen zur katholischen Kirche konvertierte, sind nur ein paar Eckpfeiler in diesem bewegten Leben. Sein internationales Renommee verdankt Max Baumann hauptsächlich der Kirchenmusik (diese war es auch, die ihn zum Katholizismus führte), aber er war in fast allen musikalischen Sparten zu Hause.


Einige seiner Schüler kommen

Die Veranstaltungsreihe zu Ehren seines Jubiläums belichtet nicht nur seinen Werdegang, sondern auch den Menschen Max Baumann. Charisma, Humor und Bodenständigkeit gepaart mit Genialität müssen eine magnetische Anziehungskraft ausgeübt haben. Einige seiner Schüler und Freunde leben noch und lassen es sich nicht nehmen, zum Jubiläum nach Kronach zu kommen, als Gast oder Musiker. Der Organist Albert Richenhagen aus Köln kennt Baumann seit seiner Kindheit. Den weitesten Weg hat Wita Schliewen aus Kanada.
Kronachs Museologe Alexander Süß hat sich im Zuge der Festivitäten intensiv mit Baumann beschäftigt. "Die große Verbundenheit seiner Freunde und Schüler mit ihm hat mich sehr berührt", sagt er. "Baumann war ein fröhlicher Typ und der Festakt soll ihm gerecht werden."
Dass dem auch so ist, dafür sorgt Adelheid Geck. Sie studierte Komposition bei Baumann und ist Vorsitzende der Max-Baumann-Gesellschaft, die sich um sein musikalisches Erbe kümmert. Geck hat die Veranstaltungsreihe konzipiert und weitgehend organisiert. Sie lud renommierte Musiker für die Konzerte ein, bei denen nicht nur die Werke Baumanns zu hören sein werden. Die Kronacher sind herzlich eingeladen, sich mit dem berühmten Sohn ihrer Stadt vertraut zu machen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. red