Steinwiesen muss Strom sparen

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Trotz hoher Strompreise: Das Erlebnisbad in Steinwiesen darf auf keinen Fall geschlossen werden, unterstreicht Bürgermeister Gerhard Wunder.
Trotz hoher Strompreise: Das Erlebnisbad in Steinwiesen darf auf keinen Fall geschlossen werden, unterstreicht Bürgermeister Gerhard Wunder.
Susanne Deuerling

Energiepreise Mit dem neuen Liefervertrag vervielfachen sich die Stromkosten für die Gemeinde im kommenden Jahr. Bürgermeister Wunder will den Verbrauch drosseln. Am Betrieb des Erlebnisbades hält er jedoch fest.

Steinwiesen  —  Wie Bürgermeister Gerhard Wunder in der jüngsten Gemeinderatssitzung betonte, soll alles getan werden, um Strom und Energie zu sparen. Man werde sich auch im Erlebnisbadbereich Gedanken machen müssen, ob es Möglichkeiten gibt, auf effiziente, stromsparende Geräte umzustellen. „Das Bad soll und darf auf keinen Fall geschlossen werden“, erklärte Wunder . Aber ohne effiziente Sparmaßnahmen würde ein zusätzliches Defizit von über 300.000 Euro vermutlich nicht zu stemmen sein.

Dass dringend gespart werden muss, machte der Tagesordnungspunkt „Strombeschaffung der Kommune über die Bündelausschreibung Bayernweit des Bayerischen Gemeindetages“ deutlich. Die bisher geltenden Stromlieferverträge für die kommunale Strombeschaffung in Bayern laufen nämlich zum 31. Dezember 2022 aus, weshalb eine neue Ausschreibung durch die Kubus GmbH durchgeführt wurde. Dabei ergaben sich eklatante Steigerungen.

Folgende Strompreise wurden für 2023 erwirkt: Normalstrom 66,18 Cent pro Kilowattstunde (bisher 5,139 Cent), Straßenbeleuchtung 59,71 Ct./kWh (bisher 4,255 Cent), Reg. Leistungsmessung 59,68 Ct./kWh (bisher 4,702 Cent). Für 2024 und 2025 sei dann wieder mit einer Reduzierung zu rechnen, bis 2025 sollte sich der Preis wieder halbieren, hieß es seitens der Verwaltung.

Enthalten sind in diesen Strompreisen die Entgelte für die Lieferung der Energie und die Kosten der Abrechnung. Dazu kommen noch mit circa 20 Cent pro Kilowattstunde Kosten für den Messstellenbetrieb, Netznutzungsentgelte, Konzessionsabgaben, Umlagen, Aufschläge, Blindstromkosten, Stromsteuer und Mehrwertsteuer.

Der Jahresabschluss der Wasserversorgung für 2020 stand ebenfalls auf der Tagesordnung: Hier ergab sich ein Jahresfehlbetrag von 31.946 Euro.

Der Kurbetrieb schließt mit einem Jahresfehlbetrag von 404.965 Euro ab. Hier wird es mit Sicherheit in Zukunft Diskussionen geben, denn die Energiekostensteigerung steht auch hier an. Für Kommunen gibt es die Möglichkeit der Grundversorgung nicht.

Nur noch alle vier Wochen

Stark gestiegen sind die Verlagskosten für das Mitteilungsblatt des Marktes Steinwiesen , informierte der Bürgermeister. Um den Preis für die Abonnenten aber zu halten, sei eine generelle Änderung erforderlich. So wird im kommenden Jahr ab Erscheinungswoche 3 das Blatt nur noch alle vier Wochen erscheinen. Somit gibt es das Mitteilungsblatt in KW 3, 7, 11, 15, 19, 23 usw..

„Wir möchten die Bürger auch weiterhin mit den Informationen versorgen und die Kosten konstant halten“, betonte Bürgermeister Gerhard Wunder .

Zum Mobilfunkmast Nurn teilte er mit, dass die Fundamente bereits fertig sind, die komplette Fertigstellung sei für diesen Freitag geplant, die Integration ins Mobilfunknetz werde dann in drei bis sechs Monaten sein.

Bürgermeister Gerhard Wunder informierte über das Teilkapitel „Windkraft“ im Regionalplan Oberfranken-West. Nach dem Beschließen des Kriterienkataloges für die Errichtung von Windkraftanlagen im Jahr 2010 wurden in Oberfranken-West 33 Teilgebiete ausgewiesen, die nach dem Kriterienkatalog untersucht wurden und werden. Mit Stand vom 30. September 2020 gibt es in Oberfranken insgesamt 288 Windkraftanlagen , davon elf im Landkreis Kronach. Somit stehen von den 33 Vorranggebieten und einem Vorbehaltsgebiet noch 54 Prozent der Fläche zur Verfügung als regionalplanerisches Potenzial. Aber wenn hier Windkraftanlagen gebaut werden, dann sollen auch die Bürger davon profitieren, so Wunder . Es werde in den nächsten Jahren auch verstärkt Anfragen für Flächen mit Photovoltaikanlagen geben, was sicher für Diskussionen sorgen werde.