Energiewende Die Stadt will drei Sondergebiete für Photovoltaikanlagen ausweisen und die Bürger beteiligen.
Teuschnitz — „Es ist höchste Zeit, nicht länger zu reden und zu klagen, sondern zu handeln“, appellierte der Teuschnitzer Bürgermeister Frank Jakob (FW), als er bei der Stadtratssitzung am Dienstagabend die Planungen für mögliche Solarparks in Haßlach, Wickendorf und Rappoltengrün vorstellte. Seit über einem Jahr habe sich die Stadt mit diesem so wichtigen Thema befasst, das den Menschen „auf der Seele und im Geldbeutel brenne“. Nun sei man soweit, den Bürgern mit der Ausweisung von drei möglichen Sondergebieten für Photovoltaikanlagen eine Lösung anzubieten, sofern sie es denn wollten.
„Grundsätzlich kommen für Teuschnitz Photovoltaik und Wind als regenerative Energien in Betracht“, erläuterte Jakob. Der Fokus der Stadt liegt auf Photovoltaik, nachdem sich solche Projekte derzeit schneller umsetzen ließen. Inzwischen habe man mögliche Gebiete definiert. Ein wichtiges Kriterium war, dass diese nicht permanent einsehbar seien. Im Falle der Umsetzung würden Hecken als Sichtschutz gepflanzt.
Bürger werden mitgenommen
„Wir werden alle Bürger mitnehmen und auch niemandem eine Fläche wegnehmen, ohne eine Ausgleichsfläche anbieten zu können“, betonte er. Daher habe man mit den jeweiligen Eigentümern sowie Landwirten Gespräche geführt. Mit der Firma Münch Energie aus Rugendorf habe die Stadt einen kompetenten Partner aus der Region gefunden. Profitieren sollen alle Bürger , indem sie aus den Anlagen kostengünstigen Bürgerstrom beziehen könnten.
Angedacht ist die Bildung einer Energiegesellschaft mit der Stadt als Mitgesellschafter. Unternehmer sei die Fa. Münch Energie mit einem Anteil von 51 Prozent . Für die Bürger sei eine Projektbeteiligung mit einer garantierten Verzinsung möglich. Bei der Zeichnung von Anteilen sollen die Bürger aus dem Stadtgebiet bevorzugt werden. Zudem soll ein Fonds zur Unterstützung sozialer Zwecke in Teuschnitz gebildet werden. „Mit dem Projekt würden wir einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende , Nachhaltigkeit und Ökologie leisten“, zeigte sich Jakob überzeugt.
Rein vom Volumen her könnte man theoretisch mit den Anlagen den gesamten Strombedarf des Stadtgebiets abdecken, also energieautark werden. Einhergehend mit der Gründung einer Projektgesellschaft vor Ort flössen zudem auch Gewerbesteuereinnahmen in die Stadt.