„Das ist für uns ein enormer Kraftakt“, verdeutlicht Kirchenpfleger Bernd Peter, insbesondere vor dem Hintergrund, dass coronabedingt Einnahmen wie aus dem Sommerfest oder Weihnachtsmarkt fehlten und die Baupreise stark angestiegen seien. Deswegen wäre man für Spenden der Bevölkerung sehr dankbar.
„Die Preise sind konjunkturbedingt regelrecht explodiert, und zwar für jedes Gewerk“, schließt sich ihm Peter Kropf an. Leider gab es auch mehrmalige Unterbrechungen beim Gerüstbauer aufgrund von Corona-Fällen unter den Mitarbeitern. Auch der lange letzte Winter und starke Regenfälle hätten die Arbeiten erschwert und verzögert. Insgesamt sei die Maßnahme mit großen Herausforderungen verbunden, jedoch überfällig gewesen.
Die Maßnahmen betrafen zunächst die West- sowie die Süd- und die Ostseite der Außenfassade, wo die Schäden am gravierendsten waren. Nachdem man mit den veranschlagten Kosten hingekommen war, konnte erfreulicherweise im Anschluss daran auch die Nordseite angegangen werden.
Die Fassaden-Sanierung oblag der Firma Heinrich Schmid GmbH & Co.KG aus Grub am Forst; für das Gerüst zeichnete für die West- als auch für die Süd- und die Ostseite die Firma Lakner Gerüstbau aus Münchberg sowie für die Nordseite die Firma Gerüstbau Lindner aus Sonneberg verantwortlich.
Bereits erneuert wurde die Uhren- und Glockensteuerung der Kirche . Die Außenarbeiten sind damit komplett abgeschlossen. Im Jahr 2022 stehen noch verschiedene kleinere Arbeiten im Innenbereich an.
Die Pfarrei und das Bild
„Es handelt sich dabei um Maßnahmen, die eigentlich schon bei der Sanierung vor 20 Jahren hätten erfolgen sollen“, informiert Bernd Peter. Darüber hinaus soll das im Jahr 2018 von Erzbischof Ludwig Schick geweihte Bild vom barmherzigen Jesus mehr in den Blickpunkt gerückt werden.
Die besondere Beziehung der Pfarrei zu diesem Bild erklärt die jüngere Geschichte: Im Zuge der Generalsanierung der St.-Josefskirche wurden am 14. März 2004 anlässlich der Weihe des neuen Volksaltares neben Reliquien des heiligen Bruders Konrad aus Altötting und der heiligen Crescentia Höß aus Kaufbeuren auch eine der heiligen Schwester Faustyna Kowalska beigesetzt. Diese gilt als eine der größten Mystikerinnen des 20. Jahrhunderts und – so der Bamberger Oberhirte – „große Künderin der Barmherzigkeit Gottes“. Zur Verbreitung dieser Botschaft gehört auch die Verehrung des Bildes mit der Unterschrift „Jesus ich vertraue auf dich“.
Eine weitere Besonderheit der Beziehung der Pfarrei zur heiligen Faustyna ist die Tatsache, dass das Jahr der Kirchweihe 1905 auch das Geburtsjahr der Schwester Faustyna (mit bürgerlichem Namen Helena Kowalska, geboren am 25. August 1905) ist.
Großes Lob vom Architekten Selig
Das Bild ist aktuell in der Pfarrkirche am hinteren Seitenaltar zur Verehrung aufgestellt. Eine neue würdevolle Hintergrundkonstruktion soll dessen Kostbarkeit noch stärker akzentuieren und seine Bedeutung herausstellen.
Bei einem Besuch vor Ort zollte der Architekt Sandro Selig von der Bauabteilung des Erzbischöflichen Ordinariats Bamberg allen Verantwortlichen der herausfordernden Sanierungsmaßnahmen ein großes Lob und zeigte sich vom guten Gelingen sehr angetan.