Musik voller Magie schuf Atmosphäre der Besinnlichkeit

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Ein Erlebnis war das „Konzert der Besinnlichkeit“ des Musikvereins Neukenroth.
Ein Erlebnis war das „Konzert der Besinnlichkeit“ des Musikvereins Neukenroth.
Heike Schülein

Ein eindrucksvolles Erlebnis war das „Konzert der Besinnlichkeit“ des Musikvereins Neukenroth. Die begeisterten Besucher spendeten langanhaltenden Applaus. Es gibt Momente, die sind wie Magie. Dann...

Ein eindrucksvolles Erlebnis war das „Konzert der Besinnlichkeit“ des Musikvereins Neukenroth . Die begeisterten Besucher spendeten langanhaltenden Applaus.

Es gibt Momente, die sind wie Magie. Dann verschmelzen traumhaft schöne Kompositionen und großes musikalisches Können zu einem wunderbaren Ganzen. Viele solcher magischen Momente durften die Besucher des „Konzerts der Besinnlichkeit“ in der Neukenrother Pfarrkirche genießen.

Unter dem schwungvoll-nuancierten Dirigat von Maximilian Knauer entführten die vor Spielfreude nur so sprühenden Aktiven auf eine bezaubernde musikalische Reise, die alle Finessen eines Blasorchesters auslotete.

Es wurde ein hinreißendes Erlebnis mit Zwischenstopps, die dem Motto des Abends zur Ehre gereichten.

Schlittenfahrt löste Kopfkino aus

Beim rund eineinhalbstündigen, von Roman Steiger moderierten Potpourri schafften es die Musikerinnen und Musiker mit Stücken wie gleich zu Beginn „O du fröhliche“, dem heiter-beschwingten „Mistletoe & Wine“ (Mistelzweig und Wein) oder auch der rasanten, ein Kopfkino auslösenden „Schlittenfahrt in den Alpen“, Weihnachtsstimmung in die Herzen der Menschen zu zaubern.

Ein Höhepunkt war der Choral „Herbei, oh ihr Gläubigen“ in einem schön gesetzten Arrangement für Blechbläser, wobei Thilo Grebner, Anton Männlein, Julian Kaim, Nicolas Roth und Roman Steiger für Blechklang pur sorgten – ein grandioses Erlebnis in der großartigen Akustik des Gotteshauses. Sich zurücklehnen und genießen konnte man auch bei einer Musik, die nicht nur ins Ohr, sondern auch unter die Haut geht, den irischen Segenswünschen „May the road rise“. Bei der einfühlsamen Melodie gebührte die ganze Aufmerksamkeit der Solistin Paula Smettane, die mit viel Gefühl den eigentlich für Geige konzipierten Solopart übernahm.

Ein großes Ausrufezeichen setzte das Orchester mit der Filmmusik aus „How to train your dragon“ über die Abenteuer des kleine Wikinger-Jungen Hicks und seines Drachens „Ohnezahn“.

„Die Schöne und das Biest“

Im weiteren Programmverlauf erklangen dann überwiegend Highlights aus bekannten Disney- und DreamWorks-Filmen, allesamt in wunderschönen Blasorchester-Fassungen – so das tierisch gute „Circle of life“ aus dem „König der Löwen“, die eingängige Titelmelodie von „Beauty and the beast“ („Die Schöne und das Biest“) über die rührende Liebesgeschichte von Belle und ihrem verwunschenen Prinzen sowie das rockig angehauchte „You’ll be in my heart" aus „Tarzan“.

Beim „Konzert der Besinnlichkeit“ schlüpfte nun die Saxofonistin Michelle Suffa mit ihrer sehr wandelbaren Stimme in die Rolle der „Eiskönigin“ und bezauberte ihrerseits mit der Interpretation des Oscar-prämierten Hits „Lass jetzt los“. Das populäre Disney-Wintermärchen zeigt auf wunderbare Weise, welch große Rolle Liebe, Freundschaft und Tapferkeit im Leben spielen.

Begleitet wurde sie dabei von zwei jungen Gruppen der „Pimphoniker“, die im Orchester zwei Stücke mit intonierten. Großen Applaus hatte es zuvor schon für die Jüngsten gegeben – die Neukenrother Rasselbande. Sie stimmte unter Leitung von Stephanie Schmitt und Sarah Fehn „Alle Jahre wieder“ gesanglich und instrumental an.

Bonhoeffers Vermächtnis

Wie ein ehrfürchtiges Gebet erklang zum Ende des offiziellen Teils das innig-ergreifende „Von guten Mächten“, eines der wohl schönsten Kirchenlieder überhaupt. Die Zeilen des geistlichen Gedichts stammen vom evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer , der sich als Vertreter der Bekennenden Kirche am Widerstand gegen das NS-Regime beteiligte, was ihn das Leben kostete.

„Die Adventszeit ist eine Gelegenheit, innezuhalten und Momente der Gemeinschaft und Besinnung zu erleben“, sagte Musikvereins-Vorsitzender Julian Kaim. Mit langanhaltendem Applaus ließ das Publikum keinen Zweifel daran, dass jene Intension voll aufgegangen war.

Zwei wunderbare Zugaben

Bei den beiden Zugaben trat noch einmal Michelle Suffa gesanglich in Erscheinung – zunächst bei der schwebend-leichten „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“-Melodie sowie abschließend bei dem wohl berühmtesten Weihnachtslied überhaupt, „ Stille Nacht “.

Im Anschluss lud der Musikverein zu einem kleinen Umtrunk mit Glühwein und Plätzchen vor der Kirche ein. hs