Sommerfest Das evangelische Alten- und Pflegeheim in Kronach hat zur traditionellen Feierlichkeit eingeladen. Das Motto in diesem Jahr lautete „Liebe“ – und das aus gutem Grund.
„175 Jahre Diakonie #aus Liebe“ – seit einigen Monaten weist ein Banner, natürlich in der Diakonie-Farbe Violett, beim Lucas-Cranach-Seniorenhaus auf dieses große Jubiläum hin, das sich auch in Kronach in vielerlei Festivitäten widerspiegelt. Dem kurz-prägnanten Motto der Jubiläumskampagne nahm sich auch das Alten- und Pflegeheim für sein beliebtes Sommerfest an.
„Was ist Liebe?“, warf Heimleiterin Karin Büttner in den Raum. Von Shakespeare , der mit Romeo und Julia das bekannteste Liebespaar der Weltliteratur schuf, stammt das schöne Zitat: „Liebe sieht nicht mit den Augen; Liebe sieht mit dem Herzen!“ Mediziner zeigten sich dagegen – ganz unromantisch – sicher, dass Liebe nichts mit dem Herzen zu tun habe, sondern ausschließlich im Gehirn entstehe. Auch die Wissenschaft erkläre nüchtern, dass durch die Liebe einige chemische Substanzen im Gehirn in ihrer Konzentration und in ihrem Verhältnis zueinander verändert seien.
175. Jubiläum
„Sicher ist eines: Die Liebe kann alles. Sie kann Menschen in den Zustand des allergrößten Glücks führen, aber auch in die tiefsten seelischen und körperlichen Nöte katapultieren“, bekundete die Heimleiterin, die persönlich komplett mit der Aussage von Beziehungsexpertin Birgit Natale-Weber übereinstimmt: „Liebe lässt sich messen an echtem Interesse, an Wertschätzung und Respekt. Dies gilt auch für das Jubiläum, mit dem wir 175 Jahre Pflege der uns anvertrauten Menschen feiern. Die Betreuung und Pflege unserer Heimbewohner wird nur durch die Anwendung der Liebe bestmöglich sein. Dafür ist es unabdingbar, dass wir diesen Mitmenschen zu jeder Zeit und in jedem Augenblick mit Wertschätzung, Respekt und echtem Interesse gegenübertreten“, appellierte sie.
Für diese Liebe, die den Bewohnern im evangelischen Alten- und Pflegeheim sowohl auf fachlicher als auch zwischenmenschlicher Ebene zuteilwerde, dankte Markus Müller den Mitarbeitern aller Bereiche. Seine Wertschätzung entbot er sowohl als Dekan als auch kraft seines Amts als Aufsichtsrat des Diakonischen Werks der evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirke Kronach-Ludwigsstadt/Michelau, dem Träger des Lucas-Cranach-Seniorenhauses. „Diakonie heißt nichts anderes, als den Menschen dienen“, erklärte er. Da man gemeinsam diesen Dienst leiste, möchte man auch das große Jubiläum gemeinsam begehen, voller Dankbarkeit, dass es seit 175 Jahren solche Einrichtungen gebe. Entstanden seien diese in einer Zeit, als es den Menschen vor allem Arbeitern, Kindern und Jugendlichen sehr viel schlechter als heute gegangen sei. Der Hamburger Pfarrer Johann Hinrich Wichern habe damit ein Instrument zur Bekämpfung von Armut und Verelendung in den Großstädten schaffen wollen. Dieser Impuls wurde vielerorts von zahlreichen Menschen aufgegriffen, die Diakonievereine gründeten. Daraus entstand letztlich die über die Jahrzehnte weitverzweigte, vielfältige Hilfsorganisation, die wir heute Diakonie nennen.
Seinen Auftakt fand das Sommerfest mit einem gemeinsamen von Pfarrer Andreas Heindl und Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber zelebrierten ökumenischen Gottesdienst. Auch dieser stand unter dem Motto „Liebe“. So trug beispielsweise Pflegedienstleiterin Katja Suffa-Weißkopf die Kurzgeschichte über den Wert der Liebe „Die Insel der Gefühle“ vor. Umrahmt wurde der Gottesdienst von den „Regenbogen-Kids“ unter Leitung von Melanie Beitzinger, Pflegedienstleiterin der ambulanten Dienste.